Pöbelfalla

»Ihre Meinung ist mir wichtig!« schreibt Pöbelfalla auf seiner Website, und deshalb soll er sie hören. Ich schüttele noch immer meinen Kopf, ob der Pöbeleien, die Ronald Pofalla verschiedenen Quellen zufolge seinem Parteifreund Wolfgang Bosbach entgegen geschleudert haben sollen. Ich benutzte sie in einem offenen Brief an Pofalla gegen ihn. Auf eine Antwort warte ich bis heute. Hier mein Brief an den Kanzleramtsminister, der offenbar nicht nur seinen Beruf verfehlt, sondern auch seine Haltung zur Würde des Menschen und der Gewissensfreiheit der gewählten Abgeordneten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Einer der es nicht kann, könnte man meinen. Oder einer der schon immer auf die Kacke gehauen hat, wie ein kleines Kind in der analen Phase.

Ronald Pofalla,

„ich kann deine Fresse nicht mehr sehen“, „ich kann deine Scheiße nicht mehr hören“, sollen sie vergangene Woche zu Bosbach gesagt haben. Mich, und mit mir viele andere sich normal artikulierende Mitmenschen, darunter auch viele deiner Parteifreunde haben sich daraufhin gefragt: „Was soll dein Scheiß bezwecken?“ hat sich nicht nur einer der Kommentatoren gefragt „Mit deinem Scheiß machst du nur alle verrückt!“, um dich mal selbst zu zitieren, oder genauer: mutmaßlich zu zitieren. Denn: Obwohl diese Zitate blattauf, blattab sogar bei deinen besonders dicken Freunden von Welt und BILD zu lesen waren, gab es von dir weder eine Bestätigung dessen – verständlicherweise will man peinlicher Pöbeleien nicht überführt werden. Kann ich aber auch verstehen, wer will sich schon beim ausschweifenden Gebrauch von Fäkalvokabular zitierfähig in die Analen der Geschichte der größten Krise der Nachkriegsgeschichte und der schlechtesten demokratischen Regierung Deutschlands – sogar noch hinter Kohl – eingehen. Wenn sie noch eine Karriere nach dem Kanzleramt plant, würde das so gar nicht in die Vita passen. Und wir alle wissen doch: Vor dem Vorstellungsgespräch kommt immer erst das Screening. Wenn dann obigen Zitate dort zu finden wären, wäre der schöne neue Job als Pressesprecher trotz bester Beziehungen und Vitamin B nicht einmal mit Gleitgel und Anlauf einzunehmen. Wer Gossensprache beherrscht, aber sonst keinerlei Umgangsformen, der kommt allenfalls für die sie so gern hoffierend zitierenden Blättchen mit den großen Buchstaben in Frage. Sehen sie, da schließt sich der Kreis. Ich versteh‘, und bitte nur um eins: Hör auf mit dem Scheiß! Insofern du dich nicht überwinden kannst selbst, direkt oder indirekt Stellung zu beziehen, betrachte diesen Brief als offenen und Leserbrief, den ich dann auch gern in meinen Blog verarbeiten werde – als bräuchte es noch einen Nachweis deiner Qualifikatio.
Verbindlichsten Dank vorab,
Ihr Nichtwähler

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