CDU-Regierungsprogramm als Wortwolke (Update)

Wortwolken erlauben anschauliche Textanalyse, allein durch “anstarren”,  wie Prof. Dr. Overbeck-Larisch sagen würde. Hierbei wird ein Text in all seine Bestandteile zerlegt, Unwichtiges wie Artikel werden entfernt und alle übrigen Nomen, Verbe und Adjektive gewichtet nach Häufigkeit ihres Auftretens als mehr oder weniger bunter Haufen Wörter präsentiert. Gewichtet nach Häufigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang, das je häufiger ein Begriff im zu Grunde gelegten Text auftaucht, desto größer erscheint es in der hieraus resultierenden Wortwolke. rotstehtunsgut hat das SPD-Regierungsprogramm als Wortwolke präsentiert, und nachdem vergangene Woche handstreichartig das der C*U von Parteichefin Angela Merkel und Horst Seehofer auferlegt kann gesagt werden:

Gut kopiert, liebe C*U!

Tatsächlich ist auch im Regierungsprogramm der C*U viel von Deutschland die Rede, Wählerinnen und Wähler werden wahlweise als Menschen, als Deutsche, und als Bürger angesprochen – in dieser Reihenfolge. Hier findet sich auch schon der erste Unterschied zwischen den Regierungsprogrammen. »Deutsche, wählt CDU/CSU!« scheinen sich Konservative festzulegen. Tatsächlich richtet sich das Programm der Sozialdemokraten tatsächlich eher an den Menschen, anstatt »die Deutschen« und bedient konservatives Klientel.

Gravierender als die Ansprache ist, was eben nicht in der Wortwolke Niederschlag findet, allseits verkündete Geschenke an die Wählerinnen in Form von Steuersenkungen, für die keine Gegenfinanzierung existiert. Warum ausgerechnet dies Thema nur derart verklausuliert behandelt wird, das es bei der Worthäufigkeit keine Rolle mehr spielt, darüber kann sich jeder sein Urteil bilden. Den Wunschpartner in einer schwarz-gelben Koalition würde derartigen Geschenken ohnehin den Hahn abdrehen – nicht zuletzt mit einem FDP-Wirtschaftsminister Guido Westerwelle an Bord.

Vermutlich haben sich Frank-Walter Steinmeier und Angela Merkel aber ohnehin inzwischen damit abgefunden, dem Land »in Zeiten der Krise« mit einer Großen Koalition den in ihren Augen größten Gefallen zu tun.

Update: Christoph Koch verglich sämtliche Regierungsprogramme, inklusive dem der Piratenpartei. Interessant hierbei: Gerade die kleinen Parteien, und hier allen voran die FDP, wiederholen ihren Namen Gebetsmühlenartig.

Update #2: redblog machte aus den sechs gezeigten Wortwolken ein Sixpack, hieraus wird nochmal ersichtlicher worum es in den einzelnen Programmen – zumindest vordergründig – geht.

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