Die Rendite ist sicher.

»Die Rendite ist sicher, der Steuerzahler kommt für alles auf!« Doch das Geld sitzt nicht so locker, wie damit öffentlich hantiert wird.

Wenn Frau Merkel ihr Wunschkandidat Tietmeyer Stunden nach dessen Vorstellung bereits Geschichte ist, nach einem Monat bereits der zweite Retter entnervt das Handtuch wirft und nunmehr innerhalb dreier Monate der dritte Bankenretter aufgibt, kann etwas nicht stimmen bei der Abstimmung zwischen SoFFin und Bundesregierung.

Wenn Friedrich Merz meint »Es hätte keinen besseren Tag geben können.« für die Veröffentlichung seines neuen Buches mit dem Titel »Mehr Kapitalismus wagen« nennt sich das Zynismus und nicht Zweckoptimismus. Wenn Merz dann noch der Weisheit letzter Schluß der Christdemokratie in Wirtschaftsfragen ist, wird klar warum eine sich Liberale schimpfende Partei in Hessen knapp 20 Prozent abräumt.

Wenn zunächst an den Bürger gerichtete Appelle den Gürtel enger zu schnallen ausbleiben, dann aber Angst vor schrumpfender Ökonomie verbreitet, vermittelt unsere Bundesregierung keine repäsentative Abbildung vom Ernst der Lage und projiziert zugleich die Verantwortung für den Arbeitsplatzverlust auf jeden Einzelnen wie die Unternehmer.

Wenn im selben Atemzug versichert wird, der Steuerzahler behalte die Kontrolle über die von SoFFin vergebenen Mittel und erlange zugleich Einfluß auf so unterstützte Unternehmen, dann aber selbst der Spitze der SoFFin keine Kontrolle über die Gelder verliehen wird, verliert unsere Bundesregierung wertvolle Zeit mit Kompetenzgerangel.

Wenn Kapitalgesellschaften aus Rettungspaketen zunächst einmal ihren Anteilseignern Dividenden ausschütten, während zigtausende Arbeitsplätze im selben Atemzug zur Disposition gestellt werden, dann wird aus einem Rettungsschirm ein Füllhorn.

Wenn die einzige Maßregelung Verantwortlicher ein auf 40.000 Euro begrenztes Monatsgehalt bleibt, stellt sich Otto Normalverbraucher, Mindestlöhner und Hartz IV-Empfänger endgültig die Frage sozialer Gerechtigkeit.

Wenn heute der Finanzmarkt kollabiert, so folgt ihr morgen unsere Volkswirtschaft.

sagte kein Wirtschaftsweiser, sonder meine Wenigkeit, Otto Normalverbraucher, ohne tiefergehendes ökonomisches Fachwissen aber ausgestattet mit klarem Menschenverstand.

Vor Monaten stand ich inmitten fein gewebter Anzüge, geschmackvoller Kostüme, italienischem Schuhwerk und Schweizer Uhrwerke, perfekte Bräune zum Lächeln aus der Zahnpastawerbung, manikürte Fingernägel an den Händen beiderlei Geschlechts, kurz: ich war auf der Fressgass in Frankfurt unterwegs. Hier spürte man keine Krise, obwohl wir damals schon mittendrin waren. Hier lachte und scherzte man, prostete sich wie jeden Tag beim Rumpsteak und Putengeschnetzelten mit Bierchen und Prosecco zu. Ich drehte mich den Bankentürmen zu, in die mich umgebende „Leistungsträger“ nach ihrer Pause zurückkehren würden. Denen sah man die Krise an, allerdings auch nur äusserlich: Die Twin-Tower der Deutsche Bank wurden und werden gerade saniert.

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