Deutschland wieder vereint, Europa entzweit

Deutschland berauscht sich am 3. Oktober wieder an sich selbst. Dabei ist die friedliche Revolution bereits 25 Jahre her und trotzdem herrscht wederzwischen Mann und Frau noch zwischen Ost und West Lohngleichheit, blühende Landschaften vermisse ich auch noch und auf die schleichende demographische Entwicklung im Osten hat auch keiner eine Antwort.

Europa wird derweil sukzessive entzweit: Zunächst folgten mehrere Krisen aufeinander, bei der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gegeneinander aufgebracht und ausgespielt werden, darunter auch und allem voran die Wiege Europas, Griechenland, das unter den Deutschen schon einmal zu leiden hatte. Überlagert wurde das durch die Veröffentlichungen von Edward Snowden, der das Noch-EU-Mitglied Groß-Britannien als Trojaner der USA entlarvt und zu deren Ablenkung der böse, die Krim annektierende Russe reanimiert wurde. Derweil schwelt seit Jahren eine humanitäre Katastrophe an, da Europa immer mehr Flüchtlingen nur immer hektischeres Achselzucken folgen lässt. Und schließlich Corona.

Man muss sich fragen, worauf wir in dieser Gemengelage aus Selbstverliebtheit und Fremdenhass zu steuern. Lesenswerte Debattenbeiträge gibt es zuhauf, aber diese hier sind brillant und beängstigend:

Hemmungslos
(Süddeutsche)

Hitlers world may not be so far away
(The Guardian, engl.)

Pegida und NSDAP, ein Vergleich (Michael Bittner)

Charakter und die Dynamik einer solchen Bewegung wird eben nicht von den Mitläufern bestimmt, besonders wenn diese wie in Dresden so wie Schafe schafsmäßig gleichgeschaltet ihren Führern kritiklos zujubeln und hinterhertrotten.

Nur: Der harte Kern, jene etwa 10.000, die bei Wind und Wetter auf die Straße gehen, das sind keine Mitläufer mehr, die begreifen sich als Mitstreiter; obwohl diejenigen Ohrenzeugen werden, wenn ein Redner bedauert das „KZ leider außer Betrieb“ seien, werden dieselben kommenden Montag wieder »Lügenpresse« skandieren, wetten?

Flüchtlingsdebatten vorgestern und heute

Chemnitz, Charleston, Clausnitz

Murat Suner schreibt über seine Beobachtungen mit dem Wandel der Wirtschaft im Osten und wie die Betroffenen das aufgenommen haben. Da die »neuen Bundesländer« (sic!), Hooligan-Schwerpunkte und der ländliche Raum Keimzelle der Neuen Rechten ist, sollte man bei der Ursachenforschung auch ehrlich sein und die zweifellos übertriebene Stellung der deutschen Wirtschaft im Vergleich zu der anderer westlicher Industrienationen nicht überbewerten: Es geht uns gut, aber noch lange nicht Jedem von uns.

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