„Heute ohne Wagen 7“

Und dann erwischt du dich dabei, besser fühlst dich ertapp, ganz ohne Grund aber ob diesen Anlass: Weil du dir einen Spaß erlaubst, dich fragst wo Wagen 7 wohl ist und ob es ihm gut geht. Denn, so argumentiere ich mir gegenüber: Die letzten 48 Stunden sprachen dich hier noch eine junge Frau um einen Burger, ein junger Erwachsener auf Hilfe und ein Senior um Geld für einen Fahrschein an. Und an so einem Ort macht man keine Späse. Nicht an Deutschlands am intensivsten per Video überwachten Kulminationspunkt von Arm und Reich. Nicht da wo Gucci, Armani und Boss fliehenden Schrittes unter den vielen echten Augen der Staatssicherheit vorbei an Junkies und Obdachlosen vorbei eilen. Da fragt man sich ob und wie man die sich öffnende Schere jemals wieder schließt. Oder ob einer der Beamten vorher einmal schießt, wenn einer der Hoffnungslosen sich entschließt seiner Existenz auf die Sprünge zu helfen, indem er statt vorgeblich um Fahrscheingeld um Münzen oder bemüht höfflich um etwas essbares zu betteln einfach auf die Beamten zugeht und sich darin nicht beirren lässt. Der Frankfurter Hauptbahnhof ist ein Schmelztiegel, nicht viel anders als der in anderen Städten, doch hier treffen so viele und so unterschiedliche Menschen aufeinander, das irgendwann etwas passieren muss. Denkt man sich, so oft wie hier Absperrband ausgerollt und Türen geschlossen werden. Es ist ein Trauerspiel. Nur mit Spiel hat das nichts zu tun. So wenig wie Wagen 7 mit Spaß.

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