NSA, for no such allies
Egal wer euch etwas anderes erzählt: Die USA und ihre Verbündeten sind nicht unser Freund; im besten Fall waren sie es, und haben jetzt teils gemeinsame Interessen: Energiereserven ausbeuten, als Voraussetzung dessen muss man Diktaturen installieren, „Demokratien“ errichten oder vernichten, wenn sich die Interessen nicht decken – jedenfalls ist das der schnellste, aber kurzlebigste Weg daran. Das ist in Ordnung, dient es dem Erhalt der amerikanischen Ordnung. Allerdings handelt es sich dabei um eine Hegemonie; nicht ganz so letal für Unterlegene wie eine Diktatur, aber in ihren Mitteln identisch. Und der Zweck darf in Demokratien alle Mittel um jeden Preis dienen. Vielmehr ist der moralische Anspruch, den unsere beiden Staatsformen hat, ein hoher, der sich noch beweisen muss, den wir uns vor nicht einmal hundert Jahren verpasst hat, und also in der Bewährung ist, er wird aber bereits als Maßstab an andere gescheiterte oder zum Scheitern verurteilte Staaten angelegt. In diese Blaupause der demokratischen Grundordnung fügt die Administration der USA, namentlich die NSA gerade künstlich etwas ein, das nur ihren Interessen dient, nicht denen zu deren Zweck sie überhaupt geschaffen wurden. Versagt hatten die NSA und ihre Schwesterdienste zuletzt 9/11. Konsequenz daraus war mehr Dienste mit mehr Macht auszustatten. Macht, in Form intimster Details aus der Privatsphäre der Staatsoberhäupter und Staatsbürger destilliert in digitalen Akten über Alles und Jeden. So viel Macht das jeder der Dienste, NSA, Homeland Security, der CIA, etc. pp. heute mehr gesicherte Erkenntnisse über jeden einzelnen Verbündeten haben als in Zeiten des Kalten Kriegs über die Staaten des Ostblockes: Hinter die Mauer musste man noch Agenten schicken, die in mühevoller Kleinarbeit akribisch Informationen aus ihrem Opfer extrahierten, per Folter, Erpressung oder mit Koffern voller Geld. Die neue Blaupause der internationalen Staatengemeinschaft beinhaltet allerdings einen Generalschlüssel zur Waschsalon mit der Dreckwäsche, aus der früher alle mit weißer Weste und strahlendem Lächeln herausgetreten sind. Es geht nicht darum ob der Einzelne, ich, sie, du, er, sie oder es etwas zu verbergen hat: Jeder kennt jeden auf diesem Planeten, über sieben Ecken. Es genügt einer mit Dreckwäsche in der näheren Umgebung, oder mehr zweiten und dritten Grades. &raqquo;Ich habe nichts zu verbergen.« gilt nicht, wenn du kein asoziales Wesen ohne Bindungen bist. Das ich, sie, du, er, sie oder es »nichts zu verbergen hat» mag für sich stimmen, aber ich behaupte das die meisten Menschen mehr oder weniger finstre Geheimnisse mit sich tragen, die sie zu unterschiedlichsten Preisen gewillt sind zu verteidigen, und wer will ausschließen das nicht in seinem Umfeld jemand ist über den die USA und deren Verbündete, zu denen namentlich der 5 eyes ausschließlich englischsprachige Länder wirklich zählen, etwas über jemand im eigenen Umfeld herausfinden möchte. Wer Menschen kennt die Menschen kennen ist ein potentielles Ziel dieser Maschinerie, das sollte bei Betrachtung der schieren Masse der gesammelten Daten jedem klar sein.
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