Livestream aus dem gallische Dorf Hessen
»War ganz Hessen vom Internet durchsetzt? Nein! Ein von unbeugsamen MdL bevölkerter Landtag hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.« So müsste die Einleitung lauten, wäre der hessische Landtag ein französische Bildergeschichte, und würde man den anhaltenden Widerstand der durch und durch konservativen Hessen im Landtag und den Parteien lustig empfinden. Erst musste sich TSG durchsetzen, Tweets aus dem Plenarsaal zu erlauben, nun traut man sich die technische Herausforderung eines Livestream aus dem hessischen Landtag nicht selbst zu schultern zu. Mit Ausnahme von Brandenburg haben das die Landtage alle in den Griff bekommen, und Brandenburg zieht demnächst nach. Allen Ländern gleich: Der Landtag sorgt selbst, in Partnerschaft mit einem privaten oder öffentlich-rechtlichen Dienstleister für die Ausstrahlung. Anders im gallischen Dort Hessen, hier sitzt der hr nicht in der Landeshauptstadt Wiesbaden, sondern in Frankfurt am Main. Von dort aus werden die komplexesten Projekte realisiert, mit seiner Jahrzehnte währenden Erfahrung hat Hessische Rundfunk allen Grund das Vertrauen der hessischen Landesregierung zu genießen. Und es gibt auch genug hierauf spezialisierte private Partner, die das zu schultern in Lage wären. Stattdessen wird der Privatsender Radio FFH mit der Übertragung der Debatten betraut. Vermutlich liegt es an der privaten Präferenz der Mitglieder des Ältestenrates, die diese Entscheidung zu verantworten haben. Wer von der durchs Hörgerät ins Ohr gedröhnt Werbung nichts mitbekommt, weil man in einem gewissen Alter nicht mehr so viel sieht, hört und versteht, muss den Enkeln vertrauen, die davon total begeistert sind weil der Sender die Feiertage bei ihren senilen Ältesten erträglich macht.
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