Der gemeine Fanboy
Groupies wandten sich wenigstens noch anderen Menschen zu, aber was soll man bitte von Technik-Fanboys halten? Mit allerlei Gerät, verkabelt und Logos geschmückt fixiert der gemeine Fanboy sein Gerät anstatt einem Mensch aus Fleisch und Blut. Ganz egal ob zur Interaktion mit Dritten, oder um mit dem Gerät selbst zu kommunzieren: Der gemeine Fanboy ordnet sich dabei ganz dem angeblich immer intuitiveren Interface unter: Man spricht es mit einem vom Hersteller vergebenen Namen an, darf darauf nur vom Hersteller reglementierte Inhalte konsumieren, wenn man Ersatzteile oder Ergänzungen benötigt wendet man sich an den Hersteller, der im Zweifel die soziale Interaktion um psychosoziale Hilfe ergänzt, wenn ein Problemfall auftritt weil das Gerät nicht so will wie der Nutzer – eigentlich umgekehrt. Groupies sind in etwa so unabhängig wie Fanboys. Groupies dagegen sind das allerdings im Gegensatz zum Fanboy anhaltend anstatt für die Dauer eines Konzertes oder bis zum nächsten schlechten Album. Der Fanboy verwindet Bullshit gern x. mal: Das Modell ist im Grunde der Vorgänger? Für Fanboys kein Grund nicht doch zuzugreifen. Das technische Fundament verändert sich plötzlich und erfordert sämtliches (ohne hin proprietäre) Zubehör durch neues (selbstredend ebenso proprietäres) Zubehör zu ersetzen? Mit dem Fanboy am Rockzipfel kann dem best- und überbewertetsten Unternehmen am Aktienmarkt niemand was. Bis der ehemalige Klassenprimus bessere, Standards-basierte und sich gegenseitig ebenso gut ergänzende Produkte in einem neuen Ökosystem mit einem Vielfachen an Kunden herausbringt. Und dieser Moment steht kurz bevor. Durch das Fenster kann man jetzt schön beobachten, wie der Apfel mit dem Wurm dring langsam aber sicher zum verdirbt, bis von ihm nur noch die Saat für die nächste Saison übrig ist. Bis die aufgeht, vergeht allerdings noch eine Weile. Bis dahin könnten Computer schon eigene, echte Intelligenz entwickelt haben. Und Apple könnte ein weiteres Mal wie Phoenix seiner Asche entsteigen.
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