„Massenfach“ Betriebswirtschaftslehre
Aufgrund der großen Nachfrage hat sich das Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL) seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts zu einem sogenannten „Massenfach“ entwickelt. Im Jahr 2004 befinden sich rund 141.600 deutsche Studierende in einem Studiengang der Betriebswirtschaftslehre, darunter 74.400 an Fachhochschulen und 67.200 an Universitäten. Das entspricht einem Anteil von etwa 16% bzw. 5% an allen Studierenden der beiden Hochschularten.1
Jeder zehnte Absolvent, so könnte man prognostizieren, ein Betriebswirt. Doch noch lange nicht so viele angehende Jungökonomen verlassen die Hochschulen vorzeitig. Andere Fachgebiete haben deutlich höhere Fehlerquoten, vorzeitige Abgänge, „vorerst gescheiterte“ – insgesamt jeder Dritte Student bricht ab. In einer der ritualisierten Karrierebeilagen einer Tageszeitung las ich mal davon das nur jeder zweite Absolvent in seinem ausgebildeten Beruf tätig sei. Auch das erhöht, wegen mangelnder Alternativen in Sachen Qualifikation, den Anteil dessen was hinten bei raus kommt, beim „Massenfach“ Betriebswirtschaftslehre: Heere gut ausgebildeter Theoretiker, die in der Praxis wesentlich mit dafür verantwortlich sind, das der ganze Betrieb, der sich insbesondere bei Dienstleistern nur noch aus ihnen zusammensetzt, am Laufen bleibt.
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