Darmstädter Echo im Superwahljahr 2011

Nach den nunmehr ausgewiesenen Zahlen für das erste Quartal 2011 – das also in das im Superwahljahr 2011 in Darmstadt sowohl Kommunalwahl, Oberbürgermeister als auch Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeister fielen – steht fest: Das Darmstädter Echo konnte nicht vom Superwahljahr profitieren. Trotz gefühlt erhöhter Aufmerksamkeit in Hinblick auf die Wahlen und um fünf Prozent in Wahlbeteiligung konkret ausgedrücktem gestiegenem Interesse kann die einzige lokale Publikation nur das übliche Minus im Vergleich zum vorigen Quartal bzw. im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres verzeichnen. Im Einzelverkauf sind die Werte kurzfristig noch dramatischer als ohnehin schon.

Darmstadt verzeichnet dieser Tage einen historischen Wechsel, doch trotzdem die zweite Tageszeitung des Ortes1 vom Konkurrenten Darmstädter Echo bereits vor vielen Jahren aufgekauft und eingestampft wurde, und obschon der entsprechende Lokalteil der Frankfurter Rundschau vom Verlag des Darmstädter Echo geliefert wird, das Darmstädter Echo also die Darmstädter Tageszeitung schlechthin (offline) konkurrenzlos tagesaktuelle Schlagzeilen liefert, kann sie damit beim Bürger nicht punkten. Noch schlimmer: Im entscheidenden Wahlmonat konnte „Echo online“ (Spin-off der Tageszeitung im Web), gerade einmal einen Zuwachs in Page Views und Visits von zehn Prozentpunkten gegenüber den vorangegangenen Monaten verzeichnen. Die Ursachen all dessen in einem Beitrag hier aufzuzählen würde Rahmen und Anspruch sprengen, aber anders als in den Parteien sollte das Wahlergebnis in der freien Wirtschaft Konsequenzen nach sich ziehen.

Wenn man mal über den Tellerrand schaut, sieht es für den klassischen Journalismus ohnehin sehr traurig aus: Der BDZV, in dem das Darmstädter Echo sich auch sehr aktiv hervortut, vermeldete jüngst bei Verkündung der neuesten Argumente für den Kohlepfennig Leistungsschutzrecht für das Verlagswesen Auflagenzahlen, das die Auflage der „Tages-, Wochen- und Wochenendzeitungen um drei Prozent gesunken“ sei, worin aber die um 50 Prozent zunehmende e-Paper nicht enthalten seien – die allerdings ihrerseits a) nur einen Bruchteil der Gesamtauflage ausmachen und b) nur eine 1:1 Kopie des Papierproduktes ohne Mehrwert sind. Höre es schon vor meinem inneren Ohr: »Frau Merkel, Frau Merkel, wir brauchen jetzt dringend das Leistungsschutzrecht für die Verlage! Denken sie dran: 2013 ist Bundestagswahl!!«

In loser Folge will ich das Wahlergebnis der Kommunalwahl 2011 in Darmstadt analysieren, und seine Auswirkungen auf die Darmstädter Stadtpolitik begleiten. Als Kandidat a.D. auf Spitzenplatz #64 von 69 Kandidaten werde ich dabei nicht zurückhaltend mit Häme, Spott, zugespitzter Meinung aber vor allem den richtigen Schlüssen aus der Wahl hervor- und auf die nächste Kommunalwahl zugehen.

  1. Darmstädter Tageblatt []
Twittern Darmstädter Echo im Superwahljahr 2011 via Twitter kommentieren

Ad Blocker Blocker Blocker!

Sie haben keinen Ad Blocker aktiviert, möglicherweise weil sie Kostenloskulturkritiker hereingefallen sind.

Ad Blocker Blocker schaden der geistigen Gesundheit, denn sie verblöden den Kostenloskulturkonsumenten.

Geben sie Ad Blocker Blockern keine Chance.

Installieren sie noch heute uBlock oder ähnliche!