Angela „#urangela“ Merkel
Bekanntlich wurde heute ein Konsens mit den Konzernen getroffen, Kernenergie noch mindestens 12 weitere Jahre als „alternativlose“ „Brückentechnologie“ künstlich am Leben zu erhalten. Wieder die selben Killerphrasen, die schon die letzten Jahrzehnte die Debatte verklären: „unsere Atomkraftwerke sind die sichersten der Welt“, ferner verfügen wir über „die sauberste Energieversorgung der Welt“. Beides freilich lupenreine Lügen, aber wenn man gerade einmal drei Fragen der Reporter zulässt, fällt das nicht weiter auf, und die rückwärts-gewandte Energiepolitik von Angie „#urangela“ Merkel kann fortgesetzt werden wie geplant.
Die „neun konkreten Handlungsfelder“ lesen sich der wachsweichen Regierungserklärung heute entsprechend griffig:
- Erneuerbare Energien als eine tragende Säule zukünftiger Energieversorgung
- Schlüsselfrage Energieeffizienz
- Kernenergie und fossile Kraftwerke
- Leistungsfähige Netzinfrastruktur für Strom und Integration erneuerbarer Energien
- Energetische Gebäudesanierung und energieeffizientes Bauen
- Herausforderung Mobilität
- Energieforschung für Innovationen und neue Technologien
- Energieversorgung im europäischen und internationalen Kontext
- Akzeptanz und Transparenz
Genau so gut hätte man dem noch hinzufügen können, das Uranabbau umweltfreundlich und Menschenrechte respektierend zu geschehen habe, der Rückbau der Kernkraftwerke zu realisieren sei – ohne Angabe der Verantwortlichkeit freilich, oder das die Flugbereitschaft zukünftig unter dem Aspekt der Energieeinsparung zu benutzen sei – ohne nähere Angaben dazu zu machen versteht sich.
Da konnte ich mich dann reinen Gewissens dem Aufruf von Campact anschliessen, in dessen Folge ich meiner, „der Kanzlerin aller Deutschen (!)“ Angela Merkel folgende E-Mail zukommen lies:
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel,
Ihr Plan, die Laufzeiten der Atomkraftwerke um durchschnittlich zwölf Jahre zu verlängern, trifft bei mir auf völliges Unverständnis. Damit setzen Sie die Bevölkerung einem steigenden tödlichen Unfallrisiko aus und bürden vielen Generationen nach uns noch mehr strahlenden Atommüll auf. Und das alles nur, um den Atomkonzernen milliardenschwere Zusatzprofite zu sichern.
Der dynamische Ausbau der Erneuerbaren Energien ermöglicht es uns, weit schneller als bisher geplant aus der Atomkraft auszusteigen und trotzdem auf den Neubau klimaschädlicher Kohlekraftwerke zu verzichten. Mit längeren Laufzeiten würgen Sie jedoch das rasante Wachstum der Erneuerbaren ab. Atommeiler blockieren durch ihre unflexible Stromerzeugung die Stromnetze und verhindern zunehmend die Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie.
Hiermit kündige ich an, mich an Protesten gegen Ihre Atompolitik zu beteiligen. Ich fordere Sie auf: Steigen Sie jetzt aus der Atomkraft aus! Leiten Sie eine konsequente Wende hin zu Erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Energiesparen ein!
Mit freundlichen Grüßen
Udo Springfeld
Bis jetzt habe ich noch keine Antwort erhalten, aber ich bin guter Dinge das „unsere“ Angie den richtigen Pfad beschreitet.
Update: Nur, damit keine Unklarheit darüber besteht, wem „die Kanzlerin aller Deutschen(!)“ dient, hier wie es zu der Übereinkunft über den so genannten Atom“konsens“ gekommen ist: »Damit das Ergebnis auch tatsächlich von allen Beteiligten getragen wird, telefonierte die Kanzlerin noch zu später Stunde, bevor es zur Abstimmung ging, mit den Konzernchefs von E.ON, EnBW, RWE und Vattenfall.« Schon erstaunlich, wie der Gewaltenteilung hier ein ganz neues Element hinzugefügt wurde, das auch noch so selbstverständlich bedient wird.
Update #2: Die Propagandamaschinerie der Atomlobby läuft an. Der kritische Artikel »Strahlende Zukunft von Telepolis beispielsweise wird flankiert von AdWords einer vermeintlich unparteiischen Website über Kernkraftwerke. Über den oberflächlichen Blick hinaus, an den auf den Footer der Seite, fällt sogleich der Anbieter, das Deutsche Atomforum „e.V.“ auf, gemeinnütziger Verein in Diensten der Kernkraftwerkbetreiber und Einlader zum jährlichen Arschkriechen der Atomkraftbefürworter unter den gewählten Volksvertrern.
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