2007 und 2010, Hessen und NRW, Kraft und Ypsilanti

Die veröffentlichte Meinung und der politische Gegner versuchten im Vorfeld der gestern vollzogenen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen Parallelen zu ziehen. Zwischen 2007 und 2010, zwischen Hessen und Nordrhein-Westfalen, zwischen Kraft und Ypsilanti. Ich verkneife mir spitzfindige Spitznamen für die SPD-Spitzenkandidaten und blödsinnige Wahlwerbung vor staatlichen Schulen zu rezitieren und fasse mal zusammen, welche Parallelen tatsächlich existieren und welche lediglich Hirngespinste besonders fantasiereicher Journalisten oder feuchte Träume der Konservativen sind: In Hessen und Nordrhein-Westfalen gingen zwei allgemein als Aussenseiterinnen gehandelte Spitzenkandidatinnen an den Start, und zumindest als moralische Siegerinnen über die Ziellinie. Bei der Wahl in Hessen und Nordrhein-Westfalen waren beide Volksparteien nahezu gleichauf, sowohl in Hessen als auch in Nordrhein-Westfalen war die Differenz zwischen den CDU und SPD im hohen vierstelligen Bereich. Last but not least sind sowohl NRW als auch Hessen »sozialdemokratisches Stammland«, wie der Volksmund sagt. Jetzt liegt es an der SPD, aus dem Wahlsieg eine Regierung zu formen, denn die NRW-CDU ist zwar nomineller Sieger, faktisch aber genau wie die Hessen-CDU mit Einbußen im zweistelligen Prozentwert empfindlich abgestraft worden. Mal sehen, wie viel Parallelen im Nachgang der Wahl noch aus dem Land der Legenden in die Presselandschaft hinüber schwappen respektive letztlich tatsächlich in Politik gegossene Inhalte und Personalentscheidungen werden: Die nächsten Wochen werden mindestens so spannend wie die vorangegangenen.

PS: Eben gesehen: BILT hat die Parallelen erkannt, beim Qualitätsjournlismus geht das aber über die reine Aufzählung der Fakten weit hinaus. Bundesministerin Kristina Köhler äußert sich fast wortidentisch via twitter und offenbart ihre Präferenz für die Springerschen Blätterwald.

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