Echo online ge’relaunched

Die Website des Darmstädter Echo wurde ge’relaunched.

Inzwischen rief der Relaunch wohl auch schon so viel Feedback hervor, dass sich die Redaktion genötigt sah hierzu Stellung zu nehmen.

Offenbar gab so mancher den Ratschlag, bis in die kleinste Gemeinde und entlegenste Ortschaft hinein zu diversifizieren, was allerdings »übrigens auch bereits vor dem Relaunch Wesensmerkmal des Portals« war. Und gibt sodann wenig souverän den Ratschlag »Als User muss man nur mal in die Tiefe der Seiten klicken, scrollen und sich bewegen.«

Dann wird es erst richtig unschön, denn dann entfaltet die Redaktion ihren Groll gegenüber den Bloggern:

Blogs sind selten erfolgreich, es sei denn, man entwickelt eine neue Definition von Erfolg, der außerhalb der Feststellung liegt, dass die Erlöse die Kosten übersteigen müssen. Außerdem sind über 90 Prozent aller Blogs nicht journalistisch.

Gewohnt selbstbewusst heißt es weiter, man habe »seit 1999 „online first“«, und der gemeine Echo-Leser wird nur Bahnhof verstehen. Medienhäuser bezeichnen als „online first“ eine Strategie, die Nachricht nach ihrem Entstehen zuerst online zu präsentieren, was allein schon aufgrund des Vorlaufs von Redaktionsschluss und Druck einerseits, konkurrierender Onlineredaktionen und zeitlichem Druck zur Erstveröffentlichung gar nicht anders sinnvoll wäre.

Mancher kundige, interessierte Leser wird sich an dieser Stelle gefragt haben, ob die Verantwortlichen in den vergangenen 18 Monaten nicht etwas zu viel über Format und Vermarktung, weniger über den Leser, ob als zahlendem Abonnenten oder Werbung konsumierenden "Feedreader". Den gibt es vorübergehend nicht, seit am gestrigen Nachmittag letztmals darüber verlautbart wurde, »Hessen klagt nicht gegen Steuerentlastungen«.

Alles in allem ein sehr gelunger Relaunch, den das Echo da hingelegt hat, und das sage ich ganz anerkennend, trotz inhaltlicher Differenzen, die ich mit der Redaktion bisweilen habe, und der unnötigen, an Bloggern geübten Kritik. Deshalb, weil ich dank des Echo seit heute das Gefühl ideologischer Differenzen bei gleichzeitiger professionneller Anerkenung, habe ich sogleich einen Kommentar zum "Sommerloch-Artikel" über die vier "Rebellen" verfasst, um deren Legendenbildung sich das Darmstädter Echo so verdient gemacht hat:

Jahrestag-Artikel sind etwas für das Sommerloch, so liest er sich auch. Walter habe sich mit einer Kanzlei niedergelassen, doch dürfte er es wie die meisten Juristen handhaben und seine parlamentarische "Freizeit" mit Nebenverdiensten nutzen, in der Kanzlei vor, während, nach seinem Mandat – keine Neuigkeit. Silke Tesch sollte ich das nächste Mal, wenn ich sie am Frankfurter Hauptbahnhof treffe, wie sie die Stelle bei der Handwerkskammer definiert, die in ja wohl vor ihr niemand innehatte. Der Abgang aus der SPD-Fraktion war keine Überraschung, hörte man doch, das Carmen Everts zwar ihre dortige Stelle wieder antreten könne, ja müsse, aber auch in schöner Regelmäßigkeit von einer auf die nächsten folgenden Krankschreibung – von Interesse dürfte höchstens sein, in welchem Beschäftigungsverhältnis sie sich wiederfindet, Zu guter Letzt Metzger, die Sturmfrisur parlamentarischer Demokratie und Parteiheilige, kehrt zur Gemeinde-eigene Sparkasse zurück – war vor einem Jahr Neuigkeit.

Trotzdem oder gerade deswegen:
Glückwunsch zum gelungenen Relaunch, Darmstädter Echo!

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