Abfahrtstafel des Grauens

Irgendwo in einem kleinen verschlafenen Hauptbahnhof an der Grenze zwischen dem Bundesland Hessen und dem Freistaat Bayern. Die Empfangshalle ist seit Ewigkeiten eine Baustelle, wie der Bahnofsvorplatz sozialer Brennpunkt.

Die Bahn verleiht solchen Bahnhöfen gern einen Hauch von neuem Jahrtausend, indem sie schicke blaue Tafeln installieren läßt, analoge und digitale Abfahrtstafeln verleihen auch diesem 1970er-Jahre Chic Anschluss an das neue Jahrtausend. Ehrensache, ist schließlich ein ICE-Halt mit Vollanbindung. Der Blick auf die hintergrundbeleuchtete Abfahrtafel verrät: Das Produkt Bahn wird dadurch nicht besser.

Intercity-Express nach Köln ca. 15 Minuten später aufgrund hoher Streckenauslastung. Intercity nach Passau ca. 30 Minuten später aufgrund Gleisbelegung – wär ja an sich ganz schön, wenn das Gleis und nicht nur der Bahnsteig belegt wäre. RegionalExpress nach Würzburg ca. 5 Minuten später, wiederum aufgrund hohe Streckenauslastung. Intercity Express nach Dortmund ca. 5 Minuten später aufgrund Bauarbeiten an der Strecke.

Insgesamt sind zehn Züge auf der Tafel aufgeführt, eine Hand voll pünktlich, vier verspätet, und der Anschlusszug in Richtung Heimat fuhr natürlich pünktlich. In 15 Minuten startet das Konzert, und zwar pünktlich.

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