Mr. Jung, please stop this war!

Vergangenen Freitag war wieder ein schwarzer Freitag, nicht nur für „nur Taliban“ oder Afghanistan, sondern für das Demokratiebemühen stabiler Regime wie Deutschland, den USA und anderen. Zudem wird den Deutschen eindringlich vorgeführt: Das Comeback des Jahrtausends, nach 64 Jahren in Frieden, pünktlich 60 Jahre nach Konstituierung des Bundestages befindet sich Deutschland wieder im Krieg, und verteidigt seine Demokratie am Hindukusch mit blanker Waffengewalt.

Bundesinnenminister Schäuble warnt seit Anfang des Superwahljahres vor unmittelbar bevorstehenden Terroranschlägen, aber das der Terror von der Bundesregierung administriert und verteidigt, von der Bundeswehr bestellt, von der US-Luftwaffe am afghanischen Volk verübt wird hatte Herr Schäuble zu erwähnen vergessen.

Allein der neuen Taktik (»Erst schießen, dann fragen.«) und neuen Technik (Aufklärung mit Hilfe wenige Tage alter Drohnen), oder allein den „bösen“ Taliban den „guten“ Militärs kann die Schuld für Tod und Terror unter der afghanischen Zivilbevölkerung nicht auferlegt und dorthin abgeschoben werden. Verteidigungsminister Jung, der kürzlich in der Region bei einer Veranstaltung weniger Gäste anzog als jetzt durch seine dazu aufgerüstete Angriffsarmee umkamen, wird sich den Vorwurf gefallen lassen müssen, die Bundeswehr derart aufgerüstet zu haben, das weder er noch das Parlament sie noch unter Kontrolle haben.

Bundesverteidigungsminister Franz-Josef Jung befehligt eben auch diese Schattenkrieger, die deutsche Populärmedien gern wissend mit ihrem Kürzel KSK erwähnen. Die Kommandospezialkräfte, kurz KSK, er Stolz der Deutschen Bundeswehr, die GSG 9 unter den Militärs. Über deren Köpfen fliegt wahlweise die Luftwaffe mit Tornados oder junge Leute am Joystick Aufklärungseinsätze – denen tödliche Missionen folgen können und werden, sind die Drohnen erstmal bewaffnet. Insofern erklärt sich auch die prognostizierte Dauer des Einsatzes von fünf bis zehn Jahren, von der Außenminister Steinmeier nichts hören will, sondern ehrlicherweise

Alle Speichelecker der Kampagnen-Presse, liebe Effekthascher der Mainstream-Medien: Jetzt mal Füsse still und einfach mal die Fresse halten. »Es können Fehler passieren« titelt der Qualitätsjournalismus, dessen Fehlertoleranz dem linken Spektrum des Parteiengefüges gegenüber regelmäßig niederschwelliger angelegt ist.

50, 90 oder 130 Tote, kein oder alles Zivilisten ist hier nicht die Frage, die Franz-Josef Jung bereits Stunden nach Bekanntwerden des Desasters zu beantworten wusste, jetzt aber wohl hierzu einen Maulkorb verliehen bekam. 50, 90 oder 130 Tote „nur Taliban“ und/oder Zivilisten sind in letzter Konsequenz nicht nur Einzelschicksale, sondern auch Nachrichten mit bombastischer Mobilisierungswirkung: Deutsche Soldaten, im Jahrzehnte besetzten Afghanistan, geheime „Kommandospezialkräfte“, über deren Einsatz »der Deutsche Michel« wie auch Abgeordnete gänzlich im Unklaren gelassen werden, sind der wahre Sprengstoff, mit dem hier hantiert wird.

Was man zum Bombardement wissen muss, um das Versagen der Militärs und ihres Oberbefehlshabers, Bundesverteidigungsminister Franz-Josef Jung, zu bewerten hat man bei in der Tagesschau-Redaktion in einer kurzen Chronologie zusammengefasst.

Mr. Jung, please stop this war! Friedenseinsätze, auch stabile Mandate, sind keine Spielwiese für Männerphantasien.

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