Ursula von der Leyen zensiert nun auch Bücher
Heute experimentiert Ursula von der Leyen mit einem Bumerang, Killerspieler unter meinen Lesern werden dies Sportgerät nicht kennen: Bumeränge Bumerangs ist ein Sportgerät, das dafür bekannt ist, unerfahrene Sportler in ungünstigen Momenten an den unmöglichsten Stellen zu treffen. Ich kann ein Lied davon singen.
Gestern noch kritisierte sie ihre Kabinettskollegin Ulla Schmidt, fehlendes Gespür warf sie ihr vor, mit der Dienstwagen-Affäre schade Schmidt dem Ansehen der Politik – Arbeit mit nach Hause oder in Urlaub nehmen, kommt für Ministerin von der Leyen nicht in Frage.
Heute sucht man eine Nachricht auf den Titelseiten vergeblich, nämlich die über zensierte Bücher, Fahrtenbücher um genau zu sein. Dabei war dort in der vergangenen Woche viel Platz für jedes noch so winzige Detail der Karriere Ulla Schmidt. Ursula von der Leyen hingegen entdeckt den Datenschutz für sich und verweigert Einsicht in ihre Fahrtenbücher, verpasst damit also auch ihre Behauptung – ihre Dienstwagen nie im Urlaub zu nutzen – mit Belegen zu unterlegen.
Morgen, Montag, jedenfalls nächste Woche schlägt der Bumerang wieder bei Ursula von der Leyen ein, dann nämlich wenn Journalisten mit dem Thema das Sommerloch stopfen. Vielleicht wird eine ganze Serie daraus. Mit ihrer Stipvisite zu einer Buchpräsentation auf Sylt liefert Bundeskanzlerin Angela Merkel höchstpersönlich weiteren Nährstoff für eine öffentliche Debatte: Merkel lies sich mitsamt ihrem Tross zu dem privaten Termin mit einem Learjet der Flugbereitschaft einfliegen – während der Pöbel sich mit einer Fähre oder dem Zug übersetzen lassen musste. Oder – im kleineren Rahmen – der CDU-Bürgermeister von Homberg (Efze).
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