Google gibt 2009 den Takt an: Chrome ist da!
Gerade Quartal ist es her, da wurde aus dem Gerücht um den Markteintritt von Google ein handfestes Produkt. Keinen Monat ist es her, da veröffentlichte Google Chrome in seiner „finalen“ Version 1.0. Gerade eine Woche im neuen Jahr 2009 ist vergangen und schon gibt Google wieder den Takt vor: Chrome 2.0 wurde veröffentlicht.
Was gibt es Neues vom Neuling? Chrome 2.0.156.1, so die exakte Versionsbezeichnung, legt offenbar Priorität als Maßstab an seine Aufgabenliste. Vor allem bei anderen Browsern täglich eingesetzte, schmerzlich vermisste Funktionen wurden nachgerüstet:
- Allen voran, was niemand sieht, nämlich V8 und WebKit. Die JavaScript-Engine V8 hat damit in den ersten Webbrowser Einzug gehalten, rein subjektiver Eindruck: kein Unterschied bei meinen bevorzugten Web-Applikationen. Wenn Internet Explorer 8 und Firefox mal Sekunden beschäftigt sind, ist es Chrome 2.0 auch. Die Rendering-Engine WebKit ist im Grunde nicht neu, sondern wurde nur auf Version 528.8 (»or, more precisely, revision 39410«, mehr Details zu deren Änderungen: Chrome 2.0.156.1 Release Notes
- Nachdem man zuletzt alle geöffneten Tabs in andere Fenster verschieben oder ein neues Fenster hervorzaubern konnte, indem man es nicht nur wie von anderen Browsern gewohnt in der Tableiste verschiebt, sondern aus dieser mit der Maus herauszieht, ging man nun noch eine Stufe weiter: Zieht man ein solches Tab an die verschiedenen Bildränder erlaubt Chorme – übrigens sehr intuitiv gelungen – diese unter- und nebeneinander anzuordnen. Wer genug Platz hat wessen Platz sich nicht über mehrere Monitore hinzieht, wird diese Abkürzung unter Auslassung von der Windows-Taskleiste zu schätzen wissen.
- Herin- und Herauszoomen, also Vergrössern und Verkleiner ganzer Websites, verhilft jetzt auch Chrome-Nutzern zu groß geratene Layouts mit einer Tastenkombination (STRG-+ bzw. -, STRG+0 um zum ursprünglichen zurückzukehren) komplett darzustellen oder unkenntlich kleine Bilder und Texte entzifferbar zu machen. Trotz oder wegen sich gegenseitig überbietender Monitorhersteller eine wichtige Funktion für Ältere und Sehbehinderte, aber auch für echte Notebook-Nutzer von unschätzbarem Wert.
- Formularen wurden Vorschläge spendiert, sodaß nach Eingabe ähnliche vorangegangene Eingaben im selben Formular zur Verfügung stehen. Halbautomatische Formularvervollständigung fand im World Wide Web beim Suchmaschinen-Branchenprimus zuerst statt, wo Google Suggest nicht nur weitere Suchbegriffe anbot während tippte, sondern auch die zu erwartende Ergebnismenge ankündigte.
- Profile erlauben jetzt „schipzophrene“ Nutzung des Browsers mit jeweils voneinander getrennten Cookies, die aus
Zwei fortgeschrittenen Benutzern zu empfehlende Funktionen sind momentan nur mit etwas Vorarbeit erreichbar:
- Sicherheit über die Identitität jedes Gegenüber verspricht ein Modus, in dem ausschliesslich mittels HTTPS-geschützte Websites aufgesucht werden können, ja sogar ein fehlerhaftes Zertifikat dazu führt das der Browser den Besucher unterbindet. Wer auf sichere Kommunikation hö’W+
rt legt ändert seine Verknüpfung indem er ihr –force-https hinzufügt. - Wer vom Firefox Greasemonkey gewöhnt ist, wird auch in Chrome fündig. Google bezeichnet seine Implementierung allerdings noch als experimentell, wer es trotzdem einmal ausprobieren möchte kann –enable-user-scripts und wird in der an Entwickler adressierten Dokumentation bereits mit Knowhow versorgt
Wer sich bislang noch nicht mit dem Browser auseinander gesetzt hat, dem sei es spätestens jetzt angeraten. Viel Zeit vergeht sicher nicht bis der sich von der Zahl der Installationen gesehen gegenwärtig vermutlich noch auf Augenhöhe mit Opera bewegende Chrome von manch einem Fliessband mitgerollt kommt.
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