Kurt Beck zur Lage der SPD

Kurt Beck wurde lange Zeit für die Lage der SPD verantwortlich gemacht, jetzt wird ein treffliches Zitat seiner selbst in einer Veröffentlichung des angesehenen wie kritischen Journalisten Thomas Leif veröffentlicht:

Warum muss man sich vorbesprechen, wie ich argumentiere? (…) Was soll dieser ganze Quatsch?

Nachdem rechte Sozialdemokraten in den 1970 Jahren den »Seeheimer Kreis« gegründet haben, um Linken innerhalb der Sozialdemokratie Paroli zu bieten, gründeten sich in der Mitte verstehende junge Sozialdemokraten »Netzwerk Berlin« nach der erfolgreichen Bundestagswahl 1998, um sich selbst mehr Gewicht gegenüber Parteirechten und -linken gegenüber zu verschaffen.

Nachdem der »Seeheimer Kreis« gründete sich die Partei »Die Grünen«, nachdem das »Netzwerk Berlin« gründet, etablierte sich »Die Linke«.
Und immer, wenn Linke »am Drücker« waren oder zu gewinnen drohten – jüngst beispielsweise bei der Causa Andrea Ypsilanti oder Kurt Beck – intervenierten konservative Sozialdemokraten bis hin zur Selbstzerstörung.

Was lehrt uns das?

Konservative wie Jürgen Walter vom Netzwerk oder Günther Metzger vom Seeheimer Kreis haben ihrer Partei in den seltensten Fällen genützt, und ihre Sektiererei hat immer wieder zu Ausgliederungen geführt, die nachhaltig mit uns konkurrieren. Wer so zimperlich mit seinen innerparteilichen Gegnern umgeht, muss eben zusehen wie die Partei in Gänze von ihnen an die Wand gefahren wird. Jetzt ist wieder so ein Moment, da Linke und Rechte einander gegenüber stehen. Wenn Frank Walter Steinmeier im September Angela Merkel unterliegen sollte, wird spätestens etwas passieren müssen – der Rücktritt von Franz Müntefering kann da nur ein Anfang sein.

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