Automatisierung fressen Seele auf
Stefan Schultz, bei SpOn Redakteur mit den Spezialgebieten Energie, IT-Wirtschaft und China, macht den Falschen Angst vor der Automatisierung im Informationszeitalter. coque iphone 6 Und er nutzt dazu ausgerechnet eine Anekdote eines anderen, zugegebeben besoffenen Betroffenen: Ein Journalist trifft angetrunken auf einen Roboter, zeigt ihm eine „einfache“1 Aufgabe, die der dann adaptiert und repetiert. coque iphone 6 Für den Journalisten war das vermutlich Grund genug für einen ausschweifenden Artikel, um einigen Berufsgruppen richtig Angst einzujagen. coque iphone outlet Im Fall von Stefan Schultz etwa sind das
- »Arbeiter in einem Warenlager von Amazon«
- Piloten2, Zusteller und Fahrer
- »Reinigungskräfte«3
- »Kundenberater« in Banken4
Er berücksichtigt sogar seinen eigenen Berufsstand, obwohl nicht nur der des Daten umwälzenden Redakteurs bald von der letzten Rationalisierungswelle bei Spiegel Online betroffen sein wird5.
Und er bemüht die selben Klischees, die die industrieelle Revolution begleitet haben: die Angst vor der Massenarbeitslosigkeit auf der einen, eine »Ära, in der der Mensch endlich ganz Mensch sein kann» und weil Zeit Lebens nicht mehr nur Lebensunterhalt für draufgehe, sondern immer mehr Zeit für die Selbstentfaltung bleibe. Niedlich. soldes coque iphone Es ist eine viel feingliedriger Angstmacherei, als sie die Schwesterpublikation BILT beherrscht6. Es ist eine Geschichte, die sich der Kniffe der Journalistenakadamien zur Hilfe nimmt, indem sie Storytelling be- und den Leser umtreibt, sich Gedanken um ihre Zukunft zu machen. So weit, so ehrbar, das Ansinnen. Aber darum geht es ja leider im Qualitätsjournalis nicht. Es geht um Klickzahlen. Und mit Sex und Angst sind Klickzahlen am einfachsten zu generieren.
Er vergleicht die heutige Situation mit den Verwerfungen der ersten Automatisierungswelle nach der Industrieellen, und zwar konkret die der Feldarbeiter und Fabrikarbeiter, an deren Jobs Stelle die Wartung der Maschinen rückte, und solche wie »Pestizid-Chemiker, Kartoffel-Logistiker oder Web-Designer für Agrarprodukte» rücken sollten. coque iphone 8 Ernsthaft. Ernsthaft! Er schreibt das so, als gäbe es für diejenigen Jobs, die wegfallen, jeweils einen der die neuen, somit halbautomatisierten Arbeitnehmer begleitet, plus einer Qualifizierungspirale für zukünftige Generation, denn der Arbeiter wird natürlich kaum zum Akademiker, und also »Pestizid-Chemiker, Kartoffel-Logistiker oder Web-Designer für Agrarprodukte».
Wer die Arbeit der Gebäudereiniger kennt und also zu schätzen weiß, wer die Praxiserfahrungen und Forschungsergebnisse hinsichtlich des Einsatz von Robotern in der Logistik kennt, und wer um die Folgekosten von Risiken, die aus automatisiertem Betrieb Bescheid weiß, wenn der mal nicht so reibungslos funktioniert, sondern sogar Menschenleben dran glauben müssen, der sollte derlei Artikeln eine andere Story tellen; denn es sind vor allem Betriebswirte, Juristen, und nicht zuletzt Journalisten, kurzum alle die keine mechanische Hebelwirkung auszuführen haben, sondern höchsten die Hubwege ihrer Tastatur und die kleinen grauen Zellen. Denn deren Jobs sind, mit Daten gespeist, Algorithmen gefüttert, viel einfacher zu ersetzen als die der bereits sattsam ausgedünnten Berufszweige, die oben aufgezählt wurden.
Ich bin in freudiger Erwartung des ersten maschinell erstellten Artikels im Handelsblatt7, der die beunruhigt, dei mit den ersten Joblawinen gutes Geld verdient haben, nämlich Betriebswirte, die Betriebe zusammengestrichen haben, Juristen, die layoffs begleitet haben, Journalisten die in den Massenmedien für die das begleitende Angst gesorgten haben.
- für künstliche Intelligenz hier ein ironisch verwendeter Begriff meinerseits [↩]
- die er nur der Gestalt ihres Nachfolgers, des »Autopiloten« nennt [↩]
- die durch »Staubsaugerroboter», »gibt es in Elektromärkten ohnehin schon ab 89 Euro« (sic!) ersetzt werden sollen [↩]
- quasi klassische Rationalisierungsopfer, man denke an die schon eingeführten Selbstbedienungsfunktionen, sogar Homebanking, mit dem den Kunden sogar das volle Risiko der Transaktionen mit nach Hause geliefert wird [↩]
- sondern auch Kommentare, Leitartikel und Bildmaterial bald von Computern besorgt werden [↩]
- nämlich mit kreischenden großen Lettern, regelmäßig vor einschlagenden »Monstermeteoriten« warnend, die nie auf der Erde einschlagen werden, nicht einmal ein winzig kleiner, gerechterweise im Springer-Hochhaus [↩]
- dem „blutsverwandten“ Schwesterblatt vom Spiegel [↩]