Die noch Zeiten

Wir schreiben den 18. August 2008, wir sitzen in der Orangerie. Wir, das sind über 100 Sozialdemokrat_innen aus ganz Darmstadt, von Arheilgen bis Eberstadt, aus der Waldkollonie und dem Villenviertel in Kranichstein. 100 sind stimmberechtigt. 99 Stimmen werden abgegeben. 39 entfallen auf die amtierende Stellvertreterin, auf Monika Bradna, 36 auf den Herausforderer Ludger Fittkau. 51 machen ihr Kreuz bei „Suse“ Steffes, 56 bei Markus Hoschek. 5 sogar bei Eberle. Es hagelt 30 Nein-Stimmen gegen Wenzel. Nur zwei Jahre nach der verheerenden Niederlage bei der Kommunalwahl 2006 gipfelt die Familienfehde in einem Stellvertreterkrieg. Hoffnungsträgerin Susanne Steffes, von einer Hand voll Parteifreunden grad mit viel Ach und noch mehr Krach ins Amt befördert, wird bei der nächsten Kommunalwahl nicht mehr antreten, die Intelligenz der Partei in Persona Ludger Fittkau sogar gegen die SPD, und Stadtrat Dieter Wenzel wird wie die SPD aus der Regierung fliegen. 2008 ahnte das jeder ohne Scheuklappen, 2010/2011 konnte man dann die selben Protagonisten bei der Demontage des Oberbürgermeister Walter Hoffmann zusehen. Und heute, anno 2013, Superwahljahr mit hessischer Landtags- und Bundestagswahl sind von denen, die in den Zeiten die Strippen gezogen haben, von denen man heute sagen kann, dass das „noch Zeiten waren“ nicht einmal ein Hand voll übrig, vielmehr nur ein Finger, der in der Mitte. Man wird sehen, ob der Wähler das guttiert. Immerhin ist noch ein zweiter Finger übrig, der Daumen reckt sich knapp gen Himmel.

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