200% ausgelastet, 30% verspätet
Mit allem nötigen Respekt vor der Leistung der Einzelnen1
und bei aller Liebe für das Gesamtkunstwerk Bahn:
In der Summe macht „Die Bahn“ dieser Tage über die Medien aber auch in der Praxis nur schlimme Schlagzeilen. Zu 200 Prozent ausgelastet seien einzelne Züge, den Reisenden für das Aussteigen wahlweise 25 Euro oder die Räumung per Bundespolizei angeboten worden, in 30 Prozent aller Relationen mindestens 5 Minuten zu spät, hinzu kommen verpasste Anschlusszüge, veraltetes „rollendes Material“ und ein unzureichendes Platzangebot für Gepäck das spielend in den kleinsten Kleinwagen passt, bereits jetzt erste Ausfälle von Klimaanlagen, sanitäre Anlagen die dem Begriff spotten, unzutreffende oder willkürliche Ansagen und wenig informative bis hin zu verspätete auf die Situation eingehende Anzeigetafeln auf den Bahnhöfen. Und beim Wettbewerber sieht es nicht besser aus: Mitarbeiter werden finanziell ausgebeutet, woraufhin diese in Streik treten. Züge sind zum bersten gefüllt. Aufgrund der Natur ihres Angebotes2 sind sie den Verspätungen aus überregionalen Zügen ausgeliefert, und müssen diesen auch noch Vorrang gewähren.
All diese spontan aufgezählten Defizite lassen den Schluss zu, das selbst oder gerade wegen mit einer auf Wettbewerb getrimmten Bahn kein Staat zu machen ist. Noch hofft der wiederum insgeheim den Rest des Staatsunternehmens Gewinn bringend an der Börse platzieren zu können. Das Gegenteil ist geboten! Rettet die Bahn, stellt die richtigen Weichen für „Die Bahn“ und rettet, was zu retten ist – bevor wir uns eines Tages in Verhältnissen des Vereinigten Königreiches und deren privatisierter Staatsbahn wiederfinden.
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