Bundespräsident „aller Deutschen“ Wulff
»Der klare Favorit hat im dritten Wahlgang gewonnen.« Mit diesen Worten verabschiedete sich der Korrespondent soeben von der lang erwarteten Sitzung der Bundesversammlung, in der der Rücktritt des Parteisoldaten Wulff vom Amt des Ministerpräsidenten noch aussteht. Wulff hat immerhin 625 Stimmen auf sich vereint, fünf Wahlfrauen und -männer mehr als 50 Prozent. Und das in einem Gremium, das eine deutliche Mehrheit stellt. Dem Bürgerrechtler Gauck hingegen hat die „Bürgerrechtepartei“ FDP eine Absage erteilt, aus dem Kalkül heraus bei einer neuen Bundestagswahl an der 5%-Hürde scheitern zu können, sollte das Versagen von Bundeskanzlerin Merkel durch eine Niederlage bei der Wahl zum Bundespräsidenten manifestiert werden. Nun wird einer Bundespräsident „aller Deutschen“ von dem selbst die Konservativen Medien nur dann Gutes zu berichten wussten, wenn es um seine Frau ging. Klüngel geht vor Karriere, dieses Signal geht heute raus aus Berlin in die Republik. Der Wähler wird es quittieren, mit abermals deutlich sinkender Wahlbeteiligung. Die Befragten werden es mit einem Denkzettel für CDU/CSU quittieren, mit einem Prozentwert auf Augenhöhe mit der zweiten Volkspartei. Das war kein klares Signal, höchstens in Richtung Merkel: Du bist angezählt, in drei Jahren wirst Du ausgezählt, dann abgewählt.