EAD: Eine Abfuhr danach
Früher hieß es Müllabfuhr, privatisiert hört die auf das schneidige Akronym EAD. Nein, dabei handelt es sich nicht etwa Die Evangelische Allianz in Deutschland, sondern um den Eigenbetrieb Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Darmstadt.
Vor zwei Wochen, kurz vor Weihnachten rollte ich unsere beiden Papiermülltonnen pflichtgemäß vor die Haustüre. Ich war damit weder der Erste, noch der Letzte. Auch am nächsten Morgen standen die Straße hinauf und hinab überall Tonnen, in denen das Papier zur Abholung bereit stand. Genau wie am Abend, am darauf folgenden Morgen und zum Teil über die Weihnachten hinweg.
Inzwischen sind zwei Wochen vergangen, am morgigen Dienstag wäre der nächste reguläre Termin zur Abholung. Ich schaue auf die Straße, wo inzwischen wieder eine Menge Papiermülltonnen stehen. Vor einer Menge solcher um die Ecke hatten Unbekannte sich den „Spaß“ erlaubt und sie umgestoßen, der so im Anschluss erst zugeschneite und dann festgefrorene Papiermüll liegt noch zur Stunde dort in Formgebung der sie beherrbergenden Mülltonne auf der Straße herum, in der Hoffnung das er mitgenommen wird.
Vor zwei Wochen erhielt ich eine E-Mail, in der ich auf meinen Wunsch hin aufgefordert wurde mein Altpapier vor die Türe zu schaffen, und so erhielt ich sie auch heute. Dafür bin ich ziemlich dankbar, und empfinde es auch als eine zeitgemäßes Entgegekommen, schließlich bekommt EAD dafür jede Menge erstklassiges „Nichts ist älter als die Zeitung von gestern.“ Altpapier. Aber mal im Ernst, wäre es nicht ziemlich cool wenn man nicht nur ein Erinnerung erhielte, bevor die Müllabfuhr ohne unser im Hof gemmelndes Altpapier mitzunehmen vorbeifährt, sondern auch dann wenn es ausnahmsweise einmal nicht geklappt haben sollte. Die Nachbarschaft sähe dann jedenfalls freundlicher aus.
Andererseits ist es ja alles Zellstoff, insofern „Baum a.D.“, vielleicht handelt es sich dabei auch einfach nur um die Wiederbegrünung unseres Viertels.
Update: Heut‘ hat es geklappt, der Papierkrieg hat ein Ende. Jetzt ist endlich wieder Platz, damit kommende Woche das beliebte »Grüner Punkt-Beutel-Kicken« stattfinden und das Sperrmüllmöbelhaus wiedereröffnen kann.
