Serienbriefe Partei Deutschlands

Wenn man mich fragt, warum unsere Partei1 in so großen Schwierigkeiten ist, erntet man viele Antworten. Relativ selten gehört Kommunikation und Kampagnenführung dazu, doch als ich gerade mal wieder Geburtstag hatte und zum nunmehr fünften Mal »HERZLICHE GLÜCKWÜNSCHE ZUM GEBURTSTAG!« erhielt, wurde mir regelrecht schlecht, was angesichts des Zeitpunktes des Posteingangs eine halbe Stunde vor dem Geburtstag nicht am Blubberwasser gelegen haben kann.

Berlin, den 25.10.09

Lieber Udo Springfeld,

Du feierst heute Deinen 32. Geburtstag!

Ich möchte deshalb nicht versäumen, Dir zu gratulieren!

Für die Zukunft wünsche ich Dir Gesundheit, Glück und Zufriedenheit und

hoffe, dass sich Deine Wünsche und Vorstellungen erfüllen werden!

Ganz herzliche Grüße

Kajo Wasserhövel, Bundesgeschäftsführer der SPD

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In unserer Datenbank bist du mit der Nummer <********> registriert.

Wie gesagt, kam die Nachricht nicht nur eine halbe Stunde zu früh an, sondern war auch noch beinah so persönlich wie der Zweizeiler in den Vorjahren. Teilt man die Mitgliederzahl durch die Tage im Jahr, zieht noch einen realistischen Faktor per Internet erreichbarer Genossinnen und Genossen hinzu kommt man auf etwa 500 E-Mails, die die Mailserver dieser über 140 Jahre alten Traditionspartei pro Tag verlassen. Insofern erwarte ich kein persönlich unterschriebenes Telegramm, noch eine über Anrede und Alter hinaus gehende Personalisierung. Aber einerseits Duzen wir uns in der Partei doch, und also ist mein Nachname in der Anrede doch wohl überflüssig, andererseits kann man auf den Footer mit dem Hinweis auf eine wie auch immer geartete Datenbank, meine Mitgliedsnummer und meine „Registrierung“ in so einer Mail doch gewiss verzichten.

  1. Sozialdemokratische Partei Deutschlands []
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