15 seconds of fame
Darmstadt hat gewählt. Darmstädter:innen haben sich für das Modell George W. Bush entschieden. Auf George Bush sen. folgte, nach Unterbrechung, George W. Bush jun. Vater-Sohn-Prinzip. In Darmstadt folgt immerhin Hanno auf Peter. Da war der Vater etwas kreativer bei der Namenswahl als bei George und mir.
Demokratie aber lebt vom Mitmachen, oder vom Miteinander, wenn man so will. Und von Vielfalt, insofern ist es bemerkenswert, dass sich unter mittlerweile 160.000 Darmstädter:innen keine:r fand, der:die so mehrheitsfähig gewesen wäre, dass er:sie sich sowohl als Gegenpol als auch als Gegenkandidat:in qualifiziert hätte.
Hanno Benz war nur Gegenpol. Blitzableiter für die politische Stimmung in Darmstadt. Gegenkandidat wäre er gewesen, wenn seine Kandidatur nicht nur dazu gedient hätte, bei einer Denkzettelwahl als mehrheitsloser Stadtoberhaupt-Kandidat anzutreten. Umso überraschter war dann auch die Darmstädter Lokalpolitik über das Wahlergebnis. Benz hätte eigene Akzente setzen können. Stattdessen hat er eine Wahl mitgenommen, die gegen die Grünen in Darmstadt vorentschieden war. Benz wurde als Zählkandidat ins Rennen geschickt und ist nach der Auszählung in der glücklichen Position einen amtierenden Grünen beerben zu dürfen, der bei seiner jüngsten Wiederwahl nichtmal in die Stichwahl musste.
Viel Miteinander dafür, dass er im nächsten Satz seinem Gegenkandidat dessen Hauptgeschäftsfeld wegzunehmen ankündigt. Jedenfalls viel „Miteinander“ „vom ersten Tag an“, dafür, das dies das erste öffentliche Statement war und das Gegeneinander sofort los geht.
Den Rest des Statement habe ich nicht mehr mitbekommen. Da waren die 15 seconds of fame bereits verstrichen und der Beitrag aus dem Zeitfenster des Streams raus.
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