Theodor-Haecker-Preis
20 Gemeinderatsmitglieder einer überparteilichen ad hoc Koalition haben heute für die Fortentwicklung des 1995 erstmals ausgelobten Theodor-Haecker-Preis gestimmt.
17 Gemeinderatsmitglieder wie Tim Hauser von der Esslinger CDU, Sven Kobbelt aus der FDP und Annette Silberhorn-Hemminger von den Freien Wählern haben heute gegen eine Fortentwicklung des Theodor-Haecker-Preis abgelehnt. Dabei haben sie die Fortentwicklung sselbst gefordert und auch einzelne Maßnahmen bereits an anderer Stelle gelobt.
Vorausgegangen war eine zutiefst emotionale bis eiskalte Debatte, bei der die lange Tradition des Menschenrechtspreises mit dem Preis dafür gegeneinander aufgerechnet.
Ein Menschenrechtspreis. Eingeführt in einer Zeit, in der in Deutschland wieder Pogrome gegen Ausländer stattfanden. Einzustampfen in einer Zeit in der Antisemitismus sich wieder breit macht. Eingedenk des Namensgeber, nämlich eines erklärten Gegners der Nationalsozialisten.
Man muss schon ganz schöne dicke Bretter vor dem Kopf haben, um nicht zu verstehen, was für dicke Bretter diese nationalkonservative Koalition aus Esslinger Christdemokraten, Freien Wählern und Liberalen damit für die Neue Rechte bohren. Unwürdig für ein Land, das als Lehre aus dem Nationalsozialismus die Würde des Menschen als das schutzwürdigste Gut eingestuft hat. Aber eben auch so unwürdig wie Freie Wähler in Stuttgart, die sich außer Stande sehen die von Rechten unterwanderte, vom Verfassungsschutz beobachteten Querdenker aufzuhalten. Oder eine Partei, die einen strammen Nationalsozialisten als Ministerpräsidenten installierte. Oder eine Partei mit dem höchsten Anteil ehemaliger Nationalsozialisten in den eigenen Reihen.
Es ist so einfach Widerstand gegen Anfänge zu üben. Es sei denn die Nachfolger der Konservativen, die schon vor 1933 den Ernst der Lage verkannt haben verzetteln die Demokratie 2021 wieder in Scheingefechte. Und eine Debatte über die Wirkung eines Menschenrechtspreis ist so ein Scheingefecht.
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