Steter Tropfen höhlt den Stein
Erst hieß es in einem »nur zur internen Diskussion vorgesehenen« aber zur Presse durchgestochenen Strategiepapier, »die Union müsse das Soziale mit dem Nationen versöhnen« (oder war es das Nationale mit dem Sozialen?), und das nicht von irgendwem, sondern von demnächst zur Wiederwahl anstehenden Fraktions- und Parteivorsitzenden der Union.
Dann ging man im 30000 Einwohner zählenden Henningsdorf nah Berlin einen Schritt weiter und implementierte trotz Abgrenzungsbeschluss der Bundes-CDU mit dem politischen Gegner eine erste formale Partnerschaft – und stieß damit die geschätzte Öffentlichkeit erst darauf, das der Bundesparteitag der Union ja gar keinen absoluten Unvereinbarkeitsbeschluss verabschiedet hatte, sondern eine Zusammenarbeit in den Ländern gar nicht erst ausgeschlossen hat.
Und später Penzlin. Ob man es nun in Neusprech formuliert, und Zählgemeinschaft nennt, oder schlich Fraktionsbündnis ist einerlei: Eine Zusammenarbeit der beiden Parteien ist auch in Merkels heimatlichem Landesverband Mecklenburg-Vorpommern nunmehr Realität. Mit der gelebten Realpolitik der konservativen Lokalpolitiker muss die aufgebrachte Bundespolitik jetzt erstmal zurechtkommen.
Und wäre all das nicht schon genug, überlegt die Thüringer CDU jetzt, keine 48 Stunden nachdem sie über zehn Prozentpunkte bei der Landtagswahl einbüßte während die so genannte Alternative, angeblich für Deutschland so viel hinzugewann, genau mit dieser Gespräche aufzunehmen.
Münden die in einer braunschwarzen Koalition, ist der Weg frei für Schwarzbraun im Bund.
Ganz im Gegensatz zu 2008 und der Tolerierung einer Rot-Grünen durch Die Linke unter Andrea Ypislanti: Schweigen im konservativen Blätterwald.
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