112 für Volker Kauder

Manchmal geht es ganz schnell in der Politik, dann mahlen die Mühlen rasant; und vor allem dann, wenn es zuvor ganz langsam vonstatten ging, man scheinbar gegen Windmühlen anging, genau dann geht es umso schneller vorüber: Nach 13 Jahren erhielt Volker Kauder heute exakt 112 Stimmen, und unterlag damit bei der Wahl zum Fraktionsvorsitzenden einem Gegenkandidaten, der seine Kampfkandidatur erst vor etwa 14 Tagen öffentlich gemacht hat. Volker Kauder war berühmt-berüchtigt als »Rechte Hand Merkels« (mit Betonung auf Rechte) und so lang im Amt wie sie als Kanzlerin. Angela Merkel verliert mit Volker Kauder damit ihren letzten langjährigen Wegbegleiter, der die Fraktion zur Not auch mal auf Regierungslinie gebracht hat – einem Strich von dem abzuweichen Karrieren gekostet hat. Für die Unionsfraktionen bedeutet der Wechsel ausschließlich an der Spitze der CDU-Fraktion noch keinen Neuanfang: Ralph Brinkhaus ist in seiner dritten Wahlperiode im Bundestag und hatte mit 125 nur knapp etwas mehr als die Hälfte der Mitglieder der CDU-Fraktion hinter sich. Dennoch wird niemand Volker Kauder nachtrauern, der sich durch seine Mittel und Methoden nicht nur keine Parteifreunde, sondern vor allem 125 Feinde gemacht hat, die heute nach insgesamt 4691 Tagen als Fraktionsvorsitzendem damit und mit ihm abgerechnet haben. Er vermocht es in der Geschichte der CDU-Bundestagsfraktion der längste Vorsitzende seiner Fraktion zu bleiben, so wie Merkel sich bei der kommenden Bundestagswahl anschickt der längste amtierende CDU-Bundeskanzler zu werden. Pardon, Bundeskanzlerin.

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