Cryptojacking
Was, wenn jemand an der Tankstelle in ihren Wagen einsteigt, sein Mobiltelefon am Zigarettenanzünder anschließt und erst aussteigt, wenn der Akku voll aufgeladen ist? Ähnlich verhält es sich mit Cryptojacking: Das »Kofferwort aus Crypto-Currency Mining und Browser Hijacking«, wie es der Heise-Verlag in einem Dossier benennt, beschreibt wenn jemand wissentlich oder unwissentlich auf seiner Website Code hinterlegt und so bei dessen Besucher zur Ausführung bringt, und zwar Software, die eben Crypto-Mining betreibt. Das ist total ineffektiv, weil die Ressourcen des Browsers beschränkt sind, und der Besuch jederzeit ein Ende finden kann, und die Berechnung somit unvollendet und also Zeitverschwendung bleibt. Aber selbst wenn der Besucher, was selten geschieht, darüber in Kenntnis gesetzt oder sogar in die Lage versetzt wird, das Verhalten abzustellen, ist das Vertrauen in den Anbieter weg. Denn wenn das das Crypto-Mining auch abgesehen vom schnelleren Verschleiß und der höheren Stromrechnung keinen Schaden anrichtet: Niemand garantiert das neben dem Crypto-Mining heute, der meist aggressiven Werbung früher morgen nicht schon der nächste Scheißdreck nach Cryptojacking am Start ist. Also lässt man lieber die Finger weg. Entweder die Nutzer sind einem total egal und nichts wert, oder der persönliche Profit ist dem Profiteur wichtiger. Oder beides. In jedem Fall handelt es sich bei Cryptojacking um keine vertrauensbildende oder nachhaltige Gewinnmitnahme, wenn der Nutzer nicht mitgenommen wird. Und deswegen sollte man auch an der Tankstelle die Tür abschließen oder an der Ampel die Kindersicherung drin haben. Oder in dem Setting Virenscanner, Ad und sonstige Blocker installieren und aktivieren.
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