5.000 Euro für die Tonne
Wenn die brennt, wird es teuer: Olaf Scholz hat in Hamburg die absolute Mehrheit geholt, und das ganz sicher nicht nur indem er das sozialdemokratische Wählerpotential abgeschöpft hat. Dementsprechend gibt es auch sehr viele höchst konservative Entscheidungen, beispielsweise den Abriss der Esso-Hochhäuser, die Massentumulte hervorgerufen haben. Weniger Aufsehen erregt die Beschaffung neuer 5.000 Euro teurer Mülltonnen. Die sind gleich in vielerlei Hinsicht asozial: Sie sind so beschaffen, dass Flaschensammler nicht mehr an ihren Inhalt kommen. Für den Preis einer solchen Tonne kann man einen Müllwerker (1700€ Brutto) ein Quartal lang beschäftigen. Die alten Tonnen werden selbst dann ersetzt, wenn sie in tadellosem Zustand sind. Das kann man natürlich machen. Aber man sollte auch mal gegenrechnen, ob man durch den Bau der Elbphilharmonie nicht schon genug überflüssige Extrakosten auf die Stadt zukommen hat lassen. Und wenn man das macht, sollte die Hamburger SPD, ohnehin größtenteils ein eher konservativer Haufen, das S aus dem Namen streichen.