„Paradies“
Wenn Schlachthäuser Wände aus Glas hätten, wären alle Menschen Vegetarier.
Nicht nur die Milka-Kuh, sondern auch jene Pappmaschee-Modelle wie die in Darmstadt oberhalb des Marktplatz stehende verniedlichen den Kuhhandel, indem sie ihn kostümieren und als Individuum verzerrt darstellen. Ein ehrlicheres Pappmaschee-Modell habe ich bei unserer Reise durch eine strukturschwache Region vor ein paar Wochen gesehen: Das Schlachthaus hört auf den klangvollen Namen „Paradies“, die Einfahrt ziert eine stattliche schwarze Pappmaschee-Kuh, die auf dem Vordach stand. Ob derjenige sich einen zynischen Spaß gemacht hat oder Spaß an seinem Beruf hat, weiß ich nicht. Ich weiß aber das Massentierhaltung keiner ist, und schon gar kein „Paradies“. Sie dürfte eher die Hölle für die Tiere sein. Wer dem beipflichten mag, kann eine Organisation wie Peta1 durch eine Spende in ihrer Arbeit unterstützten, auf Fleisch verzichten, darauf hinwirken das Whistleblower endlich den ihnen zugesicherten Schutz genießen und das Massentierhaltung zumindest etwas Würde übrig lässt. Jeder kleine Schritt ist besser als keiner. Alle anderen haben sich ohnehin längst jeder Würde beraubt, die für Tiere in Massentierhaltung schon Luxus wäre.
Wer hingegen Interesse daran hat politisch Initiative zu ergreifen, um das einleitende Zitat in der Gesellschaft zu verankern, der möge sich melden.
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