Google hebt Messlatte beim Datenschutz
Datenschutz und Privatsphäre sind sensible Themen, mit denen Wirtschaft und öffentliche Hand im vergangenen Jahr nicht punkten konnten. Zuletzt schaltete sich sogar unsere Bundesjustizministerin ein, nachdem Skandale um mehrere Millionen Kundendaten ein ernsthaftes Problem nicht nur für die verursachenden Unternehmen sondern für ganze Branchen zu werden drohte – ganz zu schweigen vom bleibenden Vertrauensverlust beim kompromittierten Individuum.
Aufmerksamen Beobachtern ist nicht entgangen, das Google sich trotz aller Vorwürfe und Schmähungen seitens Kritikern über seine umfangreichen Datensammlung in der Vergangenheit angesichts anders dimensionierter, realer Probleme in jüngster Zeit nicht mehr im Fokus stand. Tatsächlich ist mir spontan kein Fall bekannt, bei dem Datenbeständen von Google geleckt hätten.
Jetzt geht Google offenbar noch viele Schritte weiter, nachdem im vergangenen Jahr bereits bekannt gegeben wurde das alle aus Suchen hervorgegangenen Informationen – die ohnehin keine personenbezogenen Daten beinhalteten – nach Wochen vollständig zu anonymisieren. Letzten Monat offerierte man auch europäischen Nutzern von Google Mail eine neue Version, mit Hilfe derer auf Google Mail ausschließlich per SSL-gestützte Kommunikation auf das Frontend zugreifen ließen. Zu guter Letzt gab Google seinem Chrome einen (noch nur per speziellem Kommando zu aktivierenden) Modus mit auf den Weg, mithilfe dessen nun nur noch SSL-gestützte Websites angezeigt werden.
Taten zählen mehr als tausend Worte, dem entsprechend dürfte viel Motivation hierzu auch aus dem Willen zu besserer Öffentlichkeitswirkung entspringen. Warum mehr Sicherheit im Alltag letztendlich Realität wird, dürfte zu Anfang erwähnten Opfern von Identitäts- und Datendiebstahl und -handel egal sein. Wer sich hingegen auf Dauer als vertrauenswürdig erweist, wird sich auch langfristig am Markt behaupten können. Google hat mit seiner jüngsten Weiterentwicklung von Chrome damit ein wichtiges Zeichen gesetzt.
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