Die Weltpolitik und der Schulhof
USA und China treffen sich, Obama und Xi sitzen an einem Tisch; zwei ebenbürtige Supermächte sitzen an einem Tisch, beide Global Player begegnen sich auf Augenhöhe – so die Bildersprache und so ihre intendierte Interpretation. So hochprofessionell das angelegt ist, so sehr erinnert diese Weltpolitik auch an den Alltag auf einem Schulhof: zwei kleine Gruppen Jungs, gegenüber sitzend, beäugen einander; sind sie nicht am Tisch oder sogar fern davon schlagen sie sich, oder lassen es ihre Stellvertreter tun. China hat die UdSSR ersetzt, Obama ersetzte Bush, aber die Prügelknaben sind im Grunde noch die selben. China hat wirtschaftlich so stark aufgeholt, wie die USA ökonomisch abgeschlagen wurde. Gleichwohl die USA inzwischen bei weitem wirtschaftlich unterlegen ist, sind sie militärisch vornweg, Willens und in der Lage einzusetzen wann immer wo immer sie mögen. Die Stellvertreterkriege laufen inzwischen andernorts, ihre Protagonisten sind andere; Frieden herrscht auf dem Schulhof wahrlich noch nicht, nur der Jahrmarkt hat gewechselt, und mit ihnen die Frisuren.
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