Nachrichtensperre im Innern veröffentlicher Meinung
In der Introspektion muss bei der Berichterstattung unserer Massenmedien über sich selbst etwas schief laufen: Normalerweise hat man ja noch einen gewissen Anspruch, Zahlen, Daten, Fakten korrekt aufzulisten und Komentare und Meinungen als solche zu veröffentlichen oder zumindest zu kennzeichnen. In zwei „Qualitätsmedien“ mit direktem Bezug zur Frankfurter Rundschau war das in der jüngeren Zeit leider nicht so.
Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Die „Frankfurter Rundschau“ bleibt erhalten“
»Die neue „Frankfurter Rundschau GmbH“ (…) besteht zunächst aus 28 Redakteuren« liest man im neuen Eigner der 1945 gegründeten Frankfurter Rundschau. Von den 400 bisherigen und damit gestrichenen Arbeitsplätzen liest man nichts.
Darmstädter Echo: kein Wort zu Tarifstreit und zeitgleich freigestelltem, langjährigen Chefredakteur
Nachdem in der Redaktion des Darmstädter Echo Hören-Sagen zurfolge kaum andere Zustände als bei den meisten Presseverlagshäusern herrscht, also fast kein festangetelltes Personal mehr dort arbeitet, der Druck zu neuen Verträgen in eine eigens neu gebaute Druckerei andernorts verlagert wurde und deren Bedingungen neu ausgehandelt wurden hat der Chefredakteur von heute auf morgen seine Papiere bekommen. Zu den weiteren Umständen kann nur spekuliert werden, Fakt ist allerdings das weder über die Personalie noch den immerhin eine Menge Arbeitsplätze betreffenden Streit öffentlich gemacht wurde. Während über jeden Tante-Emma-Laden in epischer Breite und mit Fotos berichtet wird, widmet das Blatt dem Wechsel an seiner redaktionellen Spitze kein Wort.
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