Köllscher Boor
Wenn ich davon erzähle, ein „Köllscher Jung“ zu sein, ernte ich bei der Schilderung der Biographie der ersten Lebensjahre im weiteren regelmäßig wohlmeinendes bis mitleidiges Lächeln. Das ich mit drei Jahren „umgezogen wurde“, und zwar in unsere neue Wahlheimat Frankfurt am Main, hält dem hiesigen Wertempfinden von Heimat nicht stand.
Deutsche haben jeher ein Problem mit Heimat, ihrer eigenen, der Bestimmung derer Fremder, und ihrer selbst. Ich stand schon auf einer Kreta vorgelagerter Insel mit nackten Füssen im Sand und sah ins weite Meer hinaus, telefonierte mit meinen Eltern und fühlte mich zu Hause – obwohl ich die weitläufige Insel nur mit einer Strandbar, einer Hand voll Leuten und einem frei laufenden Hund teilte: Der Ausblick auf das weite offenen Meer war was ich als Daheim empfand.
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