"Mit Blitzlicht zu fotografieren ist hier unten verboten!"
Vermutlich gibt es einen guten Grund, oder doch zumindest einen Paragraphen der Beförderungsbedingungen, die die folgende unfreundliche Durchsage der „DB Sicherheit“ legitimiert: „Mit Blitzlicht zu fotografieren ist hier unten verboten!“ In einem Tiefbahnhof konnte ich die neulich noch deutlich verstehen, obwohl mir der Gehörschutz selbst laute Gespräche in der näheren Umgebung vorenthielt. Anzunehmen das es eine Ursache für solcherlei Regelungen bin ich des Erhalts meiner positiven Grundeinstellung gegenüber verpflichtet: Niemand bei Verstand geht nach so vielen Enttäuschungen seitens der privatisierten Staatsbahn so schonend mit derselben ins Gericht wie ich. Und so schätze ich mal, das es sich entweder um einen Störfaktor für das Frühwarnsystem gegen Terrorismus handelt, das noch Otto Schily feierlich in Betrieb nahm und dessen Funktionsweise bis heute Geheimsache ist, oder aber es ist viel einfacher und somit auch wahrscheinlicher zu erklären: Das trübe Licht erlaubt keine (Stativ-lose) Fotografie ohne Blitz, im trüberen Licht hinter den Gleisen aber sieht man die Verzweifelung der Handwerker und Ingenieure ganz deutlich. Denn im Halbdunkel fließt das Wasser von der Decke, dringt wohl Regenwasser in das Gewölbe, für das auch die heilge Petra Roth kein neues Dach beschaffen konnte. Die neue Beschilderung zur Hilfe seltener Besucher leidet darunter, denn sie kommt wieder herunter. Und wer öfter herunter kommt, hat kein Bedarf sich des heruntergekommenen Zustands dieser Station immer wieder zu vergewissern.
Wie ich jetzt darauf komme? Überall in Deutschland die selben Zustände derzeit: Immer mehr Flickschusterei an immer weniger Substanz. Merkel macht genau da weiter, wo Kohl aufgehört hat. Den Reformstau aussitzen, statt die Verantwortlichen in den Schwitzkasten zu nehmen.