IT, deutsche Wertarbeit und Karma
Ohne jetzt auf diesem speziellen Anbieter deutscher Wertarbeit im IT-Bereich herumhacken zu wollen definiere ich das fragliche Unternehmen, mit dem ich eben eine Beobachtung machen durfte, als einen führenden unter vielen Anbietern für eine jedem zehnten wichtige Dienstleistung. Für die Nutzung der Dienstleistung benötigt der Kunde Zugangsdaten , weil eine regelmäßige Nutzung nicht stattfand .. „Zugangsdaten vergessen?“ und so, mich kurz zu fassen. Nun liegen mir die (neuen) Zugangsdaten vor, und zwar seit exakt einem Monat, und trotzdem ich sie zur Sicherheit an zwei unterschiedlichen Tagen sorgfältig eingab, führte das nicht zum gewünschten Erfolg. Jeder Login wurde abgewiesen, am ersten wie am zweiten Stichtag. Heute hatte ich dann vor es ein weiteres Mal zu probieren, und im Zweifelsfall mal zu telefonieren. Telefonieren mag ich gar nicht, mochte ich noch nie, aber bei vielen deutschen Unternehmen und Organisationen ist asynchrone-audio(visuelle) Kommunikation der einzige Garant wahrgenommen zu werden Manchmal sogar unter Inkaufnahme das man für die Kontaktaufnahme als Kunde Geld verlangt. Doch ich schweife ab.
Der Versuch, mich einzuloggen gelang auf Anhieb, obwohl ich mich schon auf mehrere Versuche eingestellt hatte beschied mir das Interface sofort das ich nun wenn schon nicht „Willkommen!“ dann doch eingeloggt sei – jedenfalls wies die „LOGIN HISTORY“ bisher „Logins: 10 Zuletzt: 12.12.2010 19:46:40“ auf. Wenig weiter oben überstrahlte heute noch eine wohl vor zwei Tagen verfasste Nachricht an die »Sehr geehrte Damen und Herren,« in der man „WARTUNGSARBEITEN BEENDET“ erklärte:
die Arbeiten an unseren System und der Außenanbindung wurden erfolgreich abgeschlossen.
Ihre Dienste sind ab sofort wieder erreichbar.Vielen Dank für Ihr Verständnis!
mit besten Grüßen …
Nicht das ich jetzt undankbar wirke, dennoch hielte ich eine etwas ausführlichere Ausführung für angebracht, und der Vermeidung von Rückfragen dienlich. Und verflucht nochmal, was ist aus der guten alten Tradition geworden auch mal Fehler einzugestehen? Für Floskeln („Vielen Dank für Ihr Verständnis!“) und Nebelkerzen („erfolgreich abgeschlossen“) ist man sich hingegen nie zu schade. Nein sie ersetzen sogar Wertarbeit in Teilen, weil Unzulänglichkeiten auf schlechtes Karma abgeschoben werden. Als gäbe es in der Welt der Nullen und Einsen Interpretationsspielraum, mit so vielen Nullen ohe Rückgrat aber ist eines sicher: Der ITechnologiestandort Deutschland ist bedroht und könnte so einfach gerettet werden.
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