Staatus quo
In Anbetracht der schwelenden Diskussion rund um 0zapftis, was der Staat darf und wer dafür verantwortlich ist, das er es kann, habe ich ein interessantes Blog gefunden, indem Microsoft verantwortlich ein schwarzer Peter zugedacht wird. Doch das fand ich ein wenig naiv, ebenso wie ich den Glauben, das es nur einen Windows-Trojaner gibt für sehr gewagt halte. Die ganze Aufregung, mit der jetzt gerudert wird, verschleiert doch das es da draussen wirklich böse Menschen gibt, denen unsere Sicherheitsbehörden meinen mit so dummen Methoden auf die Spur zu kommen. Das zeichnet uns als Standort für Technologie nicht gerade aus.
Hier mein Kommentar im Volltext:
Staatus quo via Twitter kommentierenEs gibt keine Plattform die aus sich heraus verhindern könnte, das nicht irgendwann irgendwer irgendwie den Computer kompromittiert, im Netz oder autark. Wer meint, das es keinen Trojaner für MacOS, Linux, WebOS, und, und, und gibt, glaubt auch das unsere Soldaten in Afghanistan nur Gefangene nehmen und verhören. Das wäre schlicht naiv.
Natürlich werden Hersteller von Hard- und Software von offen oder verdeckt repressiven Systemen wie Syrien, den USA und auch aus Deutschland dazu aufgerufen, mögliche Angriffsvektoren zu benennen oder vielleicht sogar zu schaffen. Und ich unterstelle das nur ein Bruchteil den Arsch in der Hose hat das auszuschlagen, und somit auf staatliche Aufträge zu verzichten.
Das Problem ist der Staat als moralinsaure Instanz über allem, der dem bösen Terrorist und den fiesen Kriminellen meint mit allen möglichen verfassungswidrigen Mitteln zu dürfen. Das Problem ist ein Staat geprägt von Ängsten, vor organisierter Kriminalität (aktuelles Beispiel: Verbot Hells Angels) oder Terrorismus, in dem Legislative, Exekutive und Judikative sich (auch gegenseitig darin) ermächtigt und/oder berufen fühlen, “uns” “schützen” zu müssen, und zwar mit einem Arsenal das sich im Zweifelsfall auch illegalem, unverhältnismäßigem oder unmoralischem bedient.
Wer so etwas unternimmt, gehört belohnt, mittels des einzigen was was der Staat versteht, einem politischen Ruck, weg beispielsweise bei den offensichtlich allein verantwortlichen Konservativen, und durch eine neue politische Kraft, dem Staatsbürger ohne Uniform, im mindesten halt an der Wahlurne, im besten auf den Straßen (siehe occupywallstreet). Wer foltert, wer spitzelt, wer mit Steuerabkommen Steuerflucht legalisiert, wird demnächst abserviert. Auf die kommenden Umfragen und Wahlen freue ich mich schon.