Einmaurer

Berliner Morgenpost und Hamburger Abendblatt, BZ und Die Welt, Der „Das ehemalige Nachrichtenmagazin“ Spiegel, Stern und FOCUS, AFP, taz, die Liste der Veröffentlichungen rund um den 64 jährigen rüstigen Rentner reißen nicht ab, und alles nur weil es sonst nichts zu berichten gibt. Mit einer Lüge1 fing seinerzeit auch alles an, und mit selbstgefälligem Populismus2 endete auch eine andere Mauer. Das sind dann aber auch schon alle Gemeinsamkeiten dieser mit der kleineren Thüringer.

Früher mauerten grausame Hausherren ihre Mitmenschen ein, möglicherweise weil sie es nicht für ein Tötungsdelikt hielten, schließlich überließen sie ihre Opfer sich selbst und ihnen selbst waren sie aus Augen und Sinn. So viel zu dem was ich aus Horrorgeschichten weiß. In der Folge spukte es diesen Häusern in solchen Häusern überlicherweise, was den Preis der Immobilie drückte, weshalb diese Methode aus der Mode gekommen sein könnte. Nun belebte ein Thüringer diese Tradition neu, allerdings gegen sich selbst gerichtet, und mauerte sich kurzerhand im Keller ein. Einmauern light möchte man sagen, denn tatsächlich hatte er sich Proviant mitgenommen, und ob er sich tatsächlich versehentlich einmauerte, wie er der Polizei gegenüber angegeben hatte, steht auch in Frage.

Aber weil, wie geschrieben, kein Qualitätsjournalist etwas mit echtem Nachrichtenwert zu erzählen hatte, und der Freitag in den Redaktionen trotzdem irgendwie totgeschlagen werden muss, wird man eben in Hinsicht Headline kreativ:

Dann mal schönes Wochenende!

  1. »Niemand hat vor eine Mauer zu bauen!« []
  2. »Mr. Gorbatschew, tear down this wall!« []

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