Castro braucht keinen Castor

Atomkraftwerk Juruguá, Cuba, nah Cienfuegos:
Nie fertig gestelltes Kernkraftwerk russischer Bauart nah der kubanischen Stadt Cienfuegos. 1983 wurden die Bauarbeiten hieran begonnen, nach seiner Vollendung sollte das Kernkraftwerk dann 25 Prozent der Energieversorgung des Landes decken und es so von teuren fossilen Rohstoffimporten unabhängiger machen. Doch so weit kam es nicht, die ungesicherte Finanzierung und der Zusammenbruch der UdSSR bewahrten Kuba vor der Risioktechnologie. Seither gilt die Ruine, ähnlich der in Kalkar und an hunderten anderen Standorten weltweit, zurecht als sicherste Atomkraftwerke der Welt, denn: Nur die Atomkraftwerke die vom Netz sind – oder nie dran waren, sind das.

Derzeit rollt derweil ein Castor durch Deutschland. Das einzige Mal, das ich persönlich einen Castor live gesehen habe, war reiner Zufall. Der Leertransport stand eingereiht in einen herkömmlichen Güterzug auf dem Durchfahrtgleis zwischen Bahnsteig 1 des Fürstenbahnhofes und Gleis 2 mit der S-Bahn gen Frankfurt am Main. Das war damals trotz allem ein mulmiges Gefühl, auch weil der nächste Pannenreaktor nur ein paar Flugminuten entfernt steht.

Insofern beneide ich Fidel und die Kubaner ein wenig um ihre Unabhängigkeit vom Atomstrom, denn ohne Reaktor braucht Castro auch keinen Castor, der den Müll von einer Zwischenstation zur Nächsten transportiert. Gruselige Vorstellung dass das jemand als akzeptables Risiko betrachten kann, und beschämend, wenn die ehemalige Bundesumweltministerin und amtierende Kanzlerin unsere als „die sichersten Atomkraftwerke der Welt“ deklariert.

Bildquelle & Lizenz: CC-BY-NC-SA

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