Der gefährlichste Bug ist der Humbug
Manchmal bin ich etwas anmassend. Vor allem, wenn ich um den mehrere Faktoren mehr von etwas verstehe, als was ein Anderer vorgibt – und damit sein Geld verdient. In dem Fall las ich einen Artikel zu den Marktanteilen gängiger Browser, zum Browserkrieg 2.0 quasi. Und verfasst wurde er von einem
Herr B.,
wie ich sehe, sind sie Resortleiter, ich hoffe nicht für dies Ressort, ansonsten müsste ich sie bitten sich für diesen Artikel in die hinterste Ecke des selben zu stellen und ordentlich über das eben geschriebene nachzudenken.
Die kollportierte Nachricht ist keine.
Diese wie alle anderen Zahlen zu Marktanteilen auf dem Browsermarkt basieren auf der irrigen Annahme, man könnte diesen Markt tatsächlich irgendwie sinnvoll filetieren. Die drei Millionen Websites, die hier gemessen wurden, entsprechen einem Bruchteil eines Bruchteils des WWW. Ich mache es kurz, wegen den 1500 Zeichen und so: Sie sind einer Marketingmaschine aufgelaufen, und damit nicht allein.
Ausschließlich die aktiven Installationen wären von Interesse, die Zahl Maschinen und/oder Benutzer die in einem gewissen Zeitrahmen zumindest einmal für „das Surfen“ genutzte Browser. Doch diese gibt es nicht, und so sehr diese Zahlen wenigstens repräsentativ wären, auch sie wären es nicht (anhand zweier Beispiele: a) 1€ von Google pro vermittelte Firefox-Installation, b) Chrome wird auf des Suchmaschinenanbieters Startseite beworben – mehr geht nicht).
Ich fände interessant einmal Zahlen der Zugangsanbieter zu hören, die ja die Websites vermitteln und die „user agents“ ihrer Nutzer mitbekämen, oder von Google zu hören „Ja, sind nur sechs Prozent. Blöd.“ Die Zahlen ergeben sich über deren Suche. Kein Wort dazu.
Was soll also der Artikel, Schmeichelei für Gegner des Monopolisten allein?