Wettlauf Wirtschaftskrise

Den Kapitalismus in seinem Lauf hält weder Staatsbankrott noch Depression auf. Zürich, Liechtenstein, Dubai, überall auf der Welt bereitet »Private Equity« den nächsten Coup vor, noch bevor die Wirtschaftskrise überhaupt ihre vollständige Wirkung entfalten konnte. Dieses Mal haben es die Heuschrecken auf einen ganz neuen Markt abgesehen, den sie selbst durch ihr Handeln erst möglich gemacht haben: Privatisierung einerseits, explodierende staatliche Kreditaufnahmen andererseits versprechen für die nächsten Jahrzehnte Gewinne jenseits des Vorstellbaren. Privatisierung zur mittelfristigen Sanierung öffentlicher Haushalte, in denen es auf allen Ebenen zu sparen gilt. Dankbar sind die Veräußerung weiterer staatlicher Unternehmen, und den Rückkauf derer Dienstleistungen zu horrenden Preisen. Von der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise hervorgerufene Kredite wiederum, die durch angeschlagene Kreditinstitute seit jeher vergeben werden, machen einen an sich völlig instabilen Markt zur sichersten Geldquelle in unsicheren Zeiten. Niemand wird in Zeiten wie diesen Kompromisse zu Lasten der Liquidität der Volkswirtschaft eingehen, und im Zweifel lieber mehr Schulden machen, als beispielsweise Rentenzahlungen einzufrieren. Ferner ist unumgänglich, derart mit dem Staat verwobene Unternehmen, die zu einem Gutteil eben von diesen Staatskrediten leben, zu stützen, um nicht das gesamte System zum Einsturz zu bringen. Visualisiert gleicht das Verhältnis einem umgedrehten Trichter oder Tornado, dreht man ihn um gleicht der wiederum einer Klospülung in voller Fahrt. Wir befinden uns längst in einem Wettlauf, aus dem sich die Verantwortlichen nicht nur zurückgezogen haben, sondern auch noch von unserer so freigesetzten Energie leben können, ohne das ihnen jemand zu nahe kommen könnte. Steinbrück drohte immerhin noch mit offenem Handelskrieg, Schäuble hingegen interessiert Transparenz am Finanzmarkt nicht – schon aus Eigeninteresse.

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