Anti-SPD-Wahlkampf der SPD
Shame on you, Mr. Schmidt! Helmut Schmidt griff in den Wahlkampf ein und nahm – Bundeskanzlern ungebürlich – zur Tagespolitik Stellung. »Feigheit vor Meinungsumfragen« warf der Altkanzler sowohl Union als auch SPD vor.
Wiederholungstäter Clement. Wolfgang Clement war mal Superminister, seine Erfolgsbilanz aber war seinem Titel unangemessen. Nachdem Schröder 2005 knapp gescheitert war, verlies er die Regierung und trat fortan kaum noch in Erscheinung – mit Ausnahme einer Kollumne im SPD-Kampfblatt DIE WELT aus dem Springer-Verlag. In der Funktion als Kollumnist griff auch er dann auch in der ihm eigenen Art in den hessischen Wahlkampf ein, indem er über das Blättchen mit seinen etwa „250.000“ regelmäßigen Lesern verbreiten lies, Ypsilanti und insbesondere das Energieprogramm der hessischen SPD würde er nicht wählen. Dieses Mal, inzwischen als ehemaliges Parteimitglied, rief er unumwunden zur Wahl der politischen Konkurrenz auf. Sein gutes Recht, interessiert bis auf die Presse nur niemand.
Parteiheilige Dagmar Metzger. »Deutschlands ehrlichste Politikerin« kommunizierte im Vorfeld der heißen Wahlkampfphase ebenso ausschliesslich über die Presse mit „ihren“ Genossen (Spiegel: »Müntefering und Steinmeier sind Auslaufmodelle«), und sprach zugleich eine Warnung an alle Sozialdemokraten aus: »Sie selbst (…) würde in dem Fall überlegen, aus der Partei auszutreten.« Dazu sei erwähnt, das 1. ihr Schwiegervater in Übereinstimmung mit anderen Genossen im hessischen Wahlkampf ebenso mit einer Parteineugründung drohte, 2. demnächst halbwegs aussichtslose Kommunal- und Oberbürgermeisterwahlen in ihrer Heimat Darmstadt anstünden, bei denen Metzger als mögliche Kandidatin gehandelt wird – nur eben nicht aus der eigenen Partei. Mit folgenden Worten setzte sich Metzger im Artikel ausserdem in Szene, Worte die wir in der Wahlnacht von aristokratischen Christdemokraten und freien Liberalen wieder hören würden:
Die SPD hat nicht mehr das Augenmaß, eine Balance zwischen dem Erwirtschaften und dem Verteilen herzustellen. Sie ist auf dem romantischen Sozialtrip.
Dem ist nichts hinzuzufügen, außer das ein prominenter Darmstädter fast zeitgleich die Domain sozialliberale.de reservieren lies.
Parteibasis, Mitarbeiter und Kandidaten haben sich in diesem Wahlkampf und für Müntefering/Steinmeier ihren Arsch aufgerissen. Von elitärem Gehabe auch seitens Helmut Schmidt, Wolfgang Clement und Dagmar Metzger halten auf Solidarität als Grundwert eingeschworene Genossen nicht viel. Daraus sollte auch Metzger endlich Konsequenzen ziehen, entweder ihre Alleingänge einstellen oder ihr Parteibuch abgeben.
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