20 Milliarden und ein Hallelujah
Silke Lautenschläger, diesen Namen braucht man sich merken, denn er wird demnächst ohnehin in der politischen Debatte häufiger auftauchen: Silke Lautenschläger hat den Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Atomenergie eingepreist: »20 Milliarden wären nicht falsch.«
Lautenschläger ist seit 2001 im Horrorkabinett Roland Koch vertreten, zunächst als hessische Sozialministerin verantwortlich für nie dagewesenen sozialen Kahlschlag (Stichwort »Operation »Sichere Zukunft««), in der Folge sogar ihrem direkten Kontrahenten und Landtags-Neuling Patrick Koch unterlegen, über die Landesliste erneut in den Landtag eingezogen, kassierte in der geschäftsführenden Landesregierung 2008 dank des frühzeitigen Verzichts von Wissenschaftsminister Udo Corts in Vertretung dessen seine Niederlage in Sachen Studiengebühren, um zu guter Vorletzt ihren dritten Kompetenzbereich als Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu erschließen.
Deutschland zeichnet sich durch vierthöchsten Energiekosten weltweit aus, hierdurch erwirtschafteten vier Konzerne zusammen 2006 13,77 Milliarden Euro Gewinn, im Jahr darauf waren es bereits 18 Milliarden Euro – und damit das so bleiben kann, will Silke Lautenschläger einen Betrag in etwa der Höhe der in den vergangenen Jahren angewachsenen Zugewinne den den Markt unter sich aufteilenden als Pauschalbetrag festsetzen.
Wäre ja an sich billiger Populismus, demnach keine Erwähnung wert, wäre da nicht das Vorhaben der hessischen CDU unser Land mit 40% Anteil am Gesamtverbrauch zum Vorzeigeland in Sachen Erneuerbare Energie zu machen. Darüber täuscht auch nicht hinweg das lächerliche zehn Milliarden Euro in deren Forschung und Entwicklung reinvestiert werden sollen, die dann wiederum aller Wahrscheinlichkeit nach in den Instituten der Energiekonzerne münden. Nach der Wahl ist eben vor der Wahl.
Nunmehr entstammt Darmstadt also neben Deutschlands zweitgrößtem Ökostrom-Anbieter (hse AG) und Dagmar Metzger, Aufsichtsratsmitglied im selben Unternehmen und Verhindererin einer zukunftsweisenden Energiepolitik, auch eine Kernenergie als Öko-Strom bezeichnende ewig gestrige Politik, personifiziert in Silke Lautenschläger. Darmstadt entwickelt sich auch in Sachen Energiepolitik zum Nabel der Republik, wenn auch nur zum Gefallen der Mainstream-Medien.
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