Glos geht, das Personalkarussel steht?
Bundeswirtschaftsminister Glos hat einer Meldung des Handesblatt nach seinen Rücktritt angeboten – aus persönlichen Gründen, um im Vorfeld bevorstehender Bundestagswahl seiner CSU einen Neuanfang zu ermöglichen.
Nur: Während einer Wirtschaftskrise darf ein Wirtschaftsminister nicht so unvermittelt hinschmeißen. Gerade vor einer Wahl verlässt sich eine Regierungspartei auf seine Vertreter im Kabinett. Und selbst wenn seine Gründe richtig wären, wäre es dann nicht an ihm seinem Parteivorsitzenden oder der Bundeskanzlerin im Vorfeld Kenntnis von seinem Vorhaben zu geben, ganz abgesehen davon einen Nachfolger vorzuschlagen? Sowohl Seehofer als auch Merkel aber wollen nichts gewusst haben.
Und das Personalkarussel steht, jedoch nur für den Betrachter. Wäre Seehofer oder Merkel daran gelegen Glos zu halten, hätten sie umgehend seinen Rücktrittsgesuch kassiert. Doch es ist ziemlich ruhig, ein sicheres Zeichen dafür das sich das Personalkarussel lautlos dreht.
Seehofer absolvierte kürzlich seine ersten 100 Tage als Ministerpräsident, und gefällt sich in seiner Rolle als Kritiker. Stoiber ist zu alt für den Job. Pauli wurde rausgemobbt. Huber und Beckstein haben den Erdrutsch jenseits des Weißwurstäquators bekanntlich politisch nicht überlebt. Haderthauer bewies in jenem Kompetenzfeld höchstens Qualitäten für einen Schaukampf. Bleibt eigentlich nur noch einer, die neue Lichtgestalt der bayrischen Christdemokraten:
Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg. Was wetten wir?
Update: Wette gewonnen.
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