Glatteisregen
Die Warnung vor Blitzeis in den Ohren machte ich mich auf den Heimweg. Die paar Stufen hinunter sollte ich mich lieber am Geländer festhalten. Nur wegen des bisschen friedlichen, an Zuckerguss erinnerndem, gefrorenem H2O, der weissen Masse die hier plötzlich alles bekleidete wohin der Blick – und nicht nur der – glitt? Der Respekt vor den Naturgewalten war schnell wieder da, nicht erst als das Weiß nicht, wie der Schnee noch Tage zuvor, unter dem eigenen Gewicht mit diesem schönen Geräusch nachgab. Jeder dritte Schritt riss erst den Fuß ein Stückchen über den Boden und dann den ganzen Oberkörper durch die Luft. Bei der Beschleunigung entglitt mir ein ums andere Mal ein kleiner Schrei ins Dunkel, das man auch hätte als Quaken auslegen können. Und auch die Bewegungen glichen eher der einer betrunkenen Ente, gekreuzt mit einem, in Elan und Anmut sichtlich bekifften, Wackeldackel. Das war kein Spaziergang mehr.
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