Evolution zwingt Pommes in Pappkartons
Anfang des Jahres erfüllte sich ein lang gehegter Traum: Ich packte meine sieben Sachen – verlor noch auf dem Weg zum Darmstädter Airliner meinen Schlafsack – und flog nach Island. Noch bevor ich am Flughafen Keflavík zwischen Terminal und Reisebus schlagartig von den dort herrschenden Winden und Temperaturen kalt erwischt wurde, war mir eines klar geworden: Das die verheißungsvollen Bilder und Geschichten von der Insel wahr gewesen sein mussten. In den darauf folgenden zwei Wochen sind mir Dinge zu Augen gekommen die ich mein Leben lang nicht mehr vergessen und ganz sicher wieder besuchen werde, dazu aber zu einem späteren Zeitpunkt mehr.
Finanziell und deshalb kulinarisch auf ganz schmalem Fuss unterwegs gabs irgendwann auch einmal einen kleinen Selbstversuch mit einem bis dato unbekannten Wesen: Pommes in Pappkartons. Eine unheilige Allianz schmiedend entdeckten Marktforscher und Lebensmittelwissenschaftler den Sektor Friteusen-fremder Singles mit Mikrowelle für sich, seitdem gibt es die bei meinem Aufenthalt auf Island entdeckten Pommes in Pappkartons:
Fastfood trägt seinen Namen wahrscheinlich nicht nur aufgrund des zügigen Verzehrs, sondern vielmehr auch wegen der kurzen Wartezeiten. Meiner Meinung nach würde es sich aber lohnen zumindest in die Entwicklung solcher Produkte ein wenig mehr Zeit zu investieren. Die Mikrowelle ist der denkbar schlechteste Ort für Pommes, Nudeln und Reis. Zumindest für so Unbedarfte wie mich.
