Traumhaft Reisen auf Schienen: Apmz121.2
Überall schöne, schwere Vorhänge: vor dem geräumigen Gepäckraum am einen Waggonende, vor der Telefonkabine am anderen Ende und vor jedem Fenster dazwischen, jeweils adrett verschnürt. Davor brachte ein gusseiserne Hebel meinen Stuhl in aufrechte Position, und als ich so fasziniert den gesamten Waggon erkundete entdeckte ich auf der riesigen Toilette fast das selbe Fusspedal wie unter meinem mit Holzimitat verkleideten Traum von einem Sessel. Dieser Grossraumwaggon 1. Klasse, Typ Apmz121.2, wurde heute, umgewidmet in 2. Klasse, in meinen Zug eingestellt. Perfekt, dachte ich bei mir, zwanzig Minuten später aber war der Traum vorbei, und ich saß im – sterbenslangweilig zusammengestellten – Anschlusszug.
Fazit: Reisen mit der Bahn kann Vergnügen sein, ist es aber immer seltener. Weil preislich kaum noch ein Unterschied zu anderen Verkehrssystemen gegeben ist und dafür Komfort vergleichbar mit dem in Käfige gesperrten Geflügels geboten wird, wird mein geliebtes Verkehrsmittel meiner Ansicht nach seiner Konkurrenzfähigkeit zugunsten der Rendite beraubt. Traurig, traurig.
Traumhaft Reisen auf Schienen: Apmz121.2 via Twitter kommentieren