»Dumm ist der, der Dummes tut.«

In der Darmstädter Innenstadt ist der einzige in Frage kommende Pfad für eine Radroute auf der Nord-Süd-Achse gesperrt, seitdem ein leichtsinniger, rücksichtsloser Fahrradfahrer durch seine Fahrweise einen anderen ins Krankenhaus befördert hat. Der vorher zuständige Dezernent hatte das Verbot erlassen und zudem einige Bodenschwellen installiert, wofür er den Beinamen „Schwellendieter“ erhielt. Wenig später – da hatten die Schwellen bereits einige Senioren zu Fall gebracht und wurden von Radlern begeister als Sprungschanze zweckentfremdet, wurden die Schwellen entfernt, doch das unsinnige Verbot blieb.

Den Radverkehr in zwei Spuren zu kanalisieren wäre eine Möglichkeit, den sinnlosen Korken aus dem künstlichen Verkehrshindernis der Darmstädter Innenstadt zu ziehen. Davon hält der neue Ordnungsdezernent Rafael Reißer nichts, im Umkehrschluss findet er das von seinem sozialdemokratischen Vorgänger Dieter Wenzel erlassene Verbot somit für richtig. Mehr noch, eine Fahrradspur in der Wilhelminenstraße zur Entflechtung lehnt Bürgermeister Reißer ab: „Da erzeugen Sie ein falsches Ich-darf-hier-Fahren-Gefühl.“ (via) Das man in der autogerechten Stadt Darmstadt als Radfahrer ein „Ich-darf-hier-Fahren-Gefühl“ entwickelt muss verhindert werden! Das kann auch nur jemand verlautbaren lassen, der allenfalls mal für ein Pressefoto mit allen Kollegen mal auf ein nicht den Verkehrsregeln entsprechend ausgestattetes Rad steigt. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, das wie folgt zu kommentieren:

Nicht nur das es keine Nord-Süd-Route gibt, an besagter Stelle zeigt ein Radwegweiser sogar den gesperrten Abschnitt als Verkehrsweg in den Süden an. Absurd. Da steht ein Verkehrschild, der das Radeln verbietet, und ein (älterer) Wegweiser der die Querung in Richtung Stadtmitte und darüber hinaus vorschlägt.

In einer Stadt, in der dessen Oberbürgermeister gebetsmühlenartig betont, das er das Radwegenetz in seinem jetzigen Zustand toll findet und viele doch bei weitem nicht die meisten Termine mit dem Drahtesel zurücklegt, und in der jeden Tag Unfälle zwischen Radfahrern und motorisiertem Verkehr passieren, empfinde ich es als abartig eine einzige Kreuzung vom Ordnungsamt kontrollieren und ansonsten alles beim Alten zu lassen.

Wer das Ordnungsamt abstellt, um sinnlose Verkehrsregeln kontrollieren zu lassen, anstatt sie abzuschaffen, handelt nicht sinnvoller als der sie vielkommentiert und -kritisiert einführte („Schwellendieter“).

Für politischen Sondermüll, den Vorgänger hinterlassen haben, kann man die neue Regierung nicht zur Verantwortung ziehen. Es sei denn, sie heißen ihn gut und streichen ihn neu – grünschwarz in dem Fall.

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