Auf dem Standstreifen der Datenautobahn ins Neuland
Auf dem Standstreifen der Datenautobahn gehts gemächlich ins Niemandsland Nirvana „Neuland“; Warnblinker an, Weste über und ewig warten bis jemand kommt, der einem dann nur erzählt, das man bitte eine zweite Ewigkeit warten möge, bis das Abschleppfahrzeug einen zur nächsten Werkstatt bringt. Diese kleine Analogie beschreibt den schleichenden Breitbandausbau in Deutschland ganz gut.
Das Problem ist: Im Niemandsland beschwert sich keiner, ohne Internetanschluss zu sein: Wo keiner wohnt surft auch niemand. Rund 50% leben allerdings in Gegenden zwischen Niemandsland und Berlin-Mitte. Platt ausgedrückt: Zwei von vier leben auf dem platten Land. Jeden zweiten Einsiedler wollte die Kanzlerin bereits bis 2015 mit breitbandigem Internet versorgt wissen. Diese breitbandige Internet sollte die Landeier mit 50 MBit/s verwöhnen. 75 Prozent, versprach sie in ihrem Videopodcast 2009, würden 2014 bereits bundesweit entsprechend angebunden. Wir schreiben 2016, und das einzige was geschieht: Der zuständige Bundesminister schreibt eine weitere Zukunftsvision, die nie eintreten wird, und zwar eine vom Gigabit-Breitband. Derweil zeigt ihm der wichtigste Wegbereiter, der sich ausgerechnet im Bundesvermögen befindet, wahlweise den Vogel, winkt ab oder streckt den Mittelfinger.
Retrospektiv betrachtet war das natürlich vermessen bis Wahlversprechen. Als die Kanzlerin 2013 „Neuland“ entdeckte, war ihre Verheißung im Wahljahr 2009 also offensichtlich nur heiße Luft. Wer ahnungslos von einem Manuskript abliest in die Kamera quatsch was mindestens ebenso ahnungslose Berater ihr dort hinein schrieben, dem kann man aber auch wirklich nicht böse sein.
Bis jetzt hat die selbst ernannte „Kanzlerin aller (=100%) Deutschen“ den 25% ihr Versprechen nicht einlösen können, die nicht das Privileg genießen, in einer Metropolregion zu leben oder in direkter Nachbarschaft zur Kanzlerin zu wohnen. Gerade einmal 2 Prozent der Hausanschlüsse sind heute digitale, basieren also auf Glasfaser.
2009 waren das noch viel weniger. Und damals schon: ein Privileg. Fünf Jahre zuvor hatte sich nämlich fast ausschließlich für die Kanzlerin selbst etwas zum Besseren gewendet: Wie Recherchen von Frontal 21 ergaben, genießt die Kanzlerin in ihrer Wochenendresidenz – einer Datscha auf dem brandenburgischen Land – anders als ihre Nachbarn einen von der Deutschen Telekom exklusiv ausgebauten Schaltschrank. Das der in dem Kaff in der Straße mit einem Durchsatz von einer Hand voll Kraftfahrzeuge pro Wochentag aufgestellt wurde soll reiner Zufall sein.
Demgegenüber warten am anderen Ende der Skala 25% bis heute auf ihren Anschluss. 1% sind sogar ausschließlich mit Bandbreiten unterwegs, über die schon die Deutsche Bundespost verfügte. Diese künstlich gedrosselten 25 Prozent der Anschlüsse warten spätestens seit 2009, als die Kanzlerin die digitale Infrastruktur zur Chefsache macht, auf ein Upgrade. Bis heute. Und wohl auch mindestens noch bis 2018, sollte das Papier ihrer drei Minister nicht wieder zu viel versprechen. Aber bis dahin ist ja wieder eine Wahl, und damit einher gehend Wahlversprechen. Doch bisher sind bis auf die spärlichen Ankündkigungen der drei von der Vermittlungsstelle nur Zitate eines bislang unveröffentlichten Papiertigers zu vernehmen. Es steht zu vermuten das ein Teil bis zum St. Nimmerleinstag warten oder aus dem digitalen Niemandsland wegziehen muss. Was ist das denn für ein erbärmliches Gehabe für eine so reiche Industrienation, in Sachen „Digitaler Daseinsvorsorge“ so zu versagen?
Möglicherweise gibt es Absprachen über die Inhaberschaft der letzten Meile. Städtische und staatliche Unternehmen teilen sich die unter sich auf. Der Markt wäre hierfür gerade klein genug. Denkbar ist auch das Lobbyisten der Provider für jeden neuen Anschluss eine Vergütung verlangen, der ihre Kosten deckt oder die die Kostenrechnung aufgehen lässt. Es wäre nicht das erste Mal das sich eine Industrie ein Gesetz erkauft, man denke an die Hotellobby oder das Leistungsschutzrecht. Aber alles wäre besser als dieser Stillstand, den ausgerechnet ein Staatsunternehmen zu verantworten hat, auf das die Bundesregierung nicht nur mittelbaren Einfluss hätte, wenn sie denn wollte.
Die breite Phalanx dreier zuständiger Fachminister nebst ihrer vollmundigen Vor-/Versprecherin/-prescherin verspräche eine Vielzahl Rücktritte, sobald die Zuschreibungen des Versagens in der Sache beginnt. Die Kanzlerin wird wieder vielen das Vertrauen aussprechen, dieses Mal interessanterweise für eines ihrer eigenen Versprechen. Das eilends veröffentlichte Vorhaben, Gigabit-Internet in alle Haushalte zu bringen, deutet daraufhin das der eine Fachminister, der ansonsten auch nicht viel Glück hat, sich doch zumindest mit Vorhaben auf die Bundestagswahl vorbereiten will.
Das ein so weitreichendes Projekt eine Herausforderung ist die selbst für die Kanzlerin etwas zu anspruchsvoll auszusitzen ist, trotzdem sie darin so eine Erfahrung hat. Der breiten digitalen Breitbandausbau per order de mufti ist jedenfalls gescheitert, so viel steht fest.
Bin mir ziemlich sicher, das dies Gebahren nicht dem entpsricht, was sich der Haupanteilseigner, nämlich der deutsche Staat vorgestellt hat, als er die Privatisierung der Deutschen Bundespost eingeleitet hat. Und ich kann mir nicht vorstellen, das die Interessen der deutschen Steuerzahler gerecht würde, 25% ihrer selbst einer Selbstverständlichkeit vorzuenthalten. Ein Teil dürfte sich daran erinnert fühlen wie ihnen Gewinn entging als das selbe Unternehmen, als es an die Börse ging und wenig später wieder verschwand. Die legendäre T-Aktie könnte die zweite Enteignung durch ein vermeintlich privatisiertes Staatsunternehmen an dem sich ein Menge Menschen ausschließlich zu bereichern scheinen.
Ein Interessenausgleich zwischen Staat und also Bürgern, und den Unternehmen sieht anders aus als das Dreiecksverhältnis aus i) staatsmonopolistischer Telekom als Dienstleister und Nutznießer als Wolf Privatier im Schafspelz Monopolist, ii) Bundesregierung als Anteilseigner und Vertreter der Öffentlichkeit, iii) Bürger als Öffentlichkeit aber auch als iv) Kunden.
Dabei hängt viel mehr an der Allgemeinverfügbarkeit eines breitbandigen Internet als sich darüber ruckelfire nund zeitnah, jedenfalls vor der nächsten „Ausstrahlung“ ansehen zu können. Viel wichtiger als der nächste Download des Kanzlerinnnenpodcast wären etwa eGovernment zu befördern, eine flächendeckende Überwachung aller Deutschen zu gewährleisten oder etwa den Erfolg von De-Mail zu gewährleisten. coque iphone soldes Niemand kann 100% der Deutschen überwachen, wenn 25% gar nicht oder nur unzureichend zur eigenen Profilbildung beitragen. »Wir brauchen schon allein breitbandiges Internet, damit wir was zu überwachen haben!« auf die Argumentationskette ist leider in Berlin noch keienr gekommen.
Die Eisenbahn und der Fernsprecher, Fernsehen und Volksempfänger waren kompromisslos schnell verfügbar. Allerdings geschah die Erschließung Deutschlands mit Massenmedien und Massenmobilität auch und nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer mörderischen Maschinerie. Das Internet so träge in die entlegeneren Regionen der Republik bringen zu wollen spräche als auch für unsere neue Friedfertigkeit, trotz Wiedervereinigung.
Das damit Geld verdient werden müsse steht außer Frage und das pro Anschluss mehr davon in die Hand genommen werden muss je weniger Nachfrager exisiteren ist quasi Naturgesetz.
Aber das nach nunmehr einem Vierteljahrhundert auf ein Zukunft entscheidende Infrastrukturfrage keine Antwort gefunden wurde ist eine blamable Bilanz für die IT-Witrtschaft, allem voran für das ehemalige Staatsunternehmen.
Es ist auch ein intellektueller Offenbarungseid für das Land das erst für seine Dichter und Denker berühmt und später für seine Autobahnen berüchtigt wurde: Massenhaft Autobahnen bauen zu können, aber keinen Gedanken daran zu verschwenden das mit jedem Straßenkilometer auch ein Meter Lichtleiter verlegt werden könnte, der ähnlich des Netzes der Deutschen Bahn unveräußerliches Staatseigentum bliebe, ist erbärmlich. Da wo die Kanäle verlaufen könnten seit Jahrzehnten auch hochmoderne Anschlüsse möglich gemacht werden.
Mein Vergleich digitaler mit analoger Infrastruktur an Auto-/Eisenbahn zu knüpfen ist hinkt natürlich auch. Denn als beide eingeführt wurden waren beide Beförderungsmittel keineswegs allgemein verfügbar. Homecomputer hingegen waren längst allgegenwärtig als das Netz noch nicht zum Allgemeingut avancierte. Reisen und Ferngespräche gehörten zu den Privilegien einiger weniger die sich damit schmücken wollten, ein Luxus den sich zumindest in der Anfangsphase nur diejenigen leisten konnten, die es sich leisten konnten. Moderne Mobilität hatte damit nicht viel zu tun, das Pendlerdasein trat in Erscheinung als Preis es ermöglichten und Verfügbarkeit gegenben waren. coque iphone xr
Beim Internet hingegen handelt es sich ebenso wenig um ein Luxusgut wie der Buchdruck, und da wären wir wieder bei den Analogien: Der Buchdruck hat die Allgemeinverfügbarkeit eines Gutes erst hergestellt. Buchdruck ist, wenn man mir den flapsigen Vergleich erlaubt, die Monatsfahrkarte oder der Sparpreis der Bildung. Oder, um noch einen schlimmeren aber schon angedeuteten Vergleich zu wagen: Das Internet ist eher mit der Kanalisation zu vergleichen als mit x beliebigen Rundfunkkanälen. Vielleicht hat das auch die Reinkarnation von Axel Springer so verstanden als er seinen „Klowänden des Internet“ Gehör verhalf. coque iphone xr Doch ich glaube weniger das die Gedankengänge des Mischkonzerns so ausgeklügelt sind wie diese. Deren sind ja eher noch im Mittelalter zuzurechnen. Aus dem hat uns die Kanalisation und der Buchdruck immerhin befreit.
Und da bin ich bei Punkt 2 in dem mein Vergleich hinkt. Im Gegensatz zum Buchdruck, Radio und Fernsehen gibt es kein Interesse an einer Förderung des Mediums in den ländlichen Raum, wo zwar schon Straßen sind, man also mit Auto und somit per Individualverkehr hin kommt; aber das Auto hat keinen Rückkanal, genau so wenig eben Bücher, TV und Radio. Mit einem überall verfügbaren Internet würde die individuelle Freiheit des Einzelnen vervollständig und dessen Autonomie ermöglicht. Freischaffende und Heimarbeiter, die auf einen Rückkanal angewiesen sind, können nicht in den ländlichen Raum ziehen, obwohl das die Mieten und die herkömmliche Infrastruktur entlasten hälfe. Und auch mit der einfachen Publizität, den die soziale Medien bereit stellen, geht Kritik einher, die auf eine weitgehend kritikunfähige Gesellschaft trifft. Ein bidirektionales Medium widerspricht auch heute leider noch dem dem Sendungsbewustsein mancher Großkopferten und der meisten Organisationen und Unternehmen. Und nicht zuletzt wollen manche derer ihre Mitarbeiter um sich scharren, als seien es ihr Anlagekapital. Und wir sind vielleicht im digital-vorindustriellen Zeitalter, aber keiner hat genug Phantasie sich deren Möglichkeiten auszumalen, oder die finanzielle und personelle Potenz sich möglichen zu machen. Es ist ein Trauerspiel
Wir staunten Mitte der 1990er über animierte GIF’s und ein paar tausend Webseiten. Sie wurden uns als Datenautobahn angepriesen obwohl sogar 20 Jahre später noch in Berlin-Mitte Trampelpfade existieren.
Und das ist kein Wunder. Denn sie stand seinerzeit im Schatten zweier weiterer Revolutionen: 1. dem Fall der Mauer, und 2. outlet coque iphone dem Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft. Und so viel in Berlin auch gebaut wurde: Die Platte und die glatten Platten auf den Bordsteinen gibt es heute noch so wie vor zwanzig, dreißig und vierzig Jahren. Will sagen: Infrastruktur verändert sich nur träge, umso haltbarer sie ist oder umso kurzsichtiger sie ergänzt wird. Das Internet auf Kupferkabel in die Haushalte bringen zu können war ein Segen, und ist ein Fluch. Denn die Deutschen bedienen sich der Technik, wie schon erwähnt, bis heute zu 98%. Und die Deutsche Telekom hat kein Interesse daran, daran bald etwas zu ändern, ohne am Aufwand nicht über Aufwand hinaus beteiligt zu werden.
30 Millionen „neue“ Deutsche wollten, sollten, musste integriert werden, und da schließt sich der Kreis. Wir sind zwar inzwischen gewohnt allerorten die bisweilen lustigsten ostdeutschen Dialekte zu hören, aber unterscheiden noch immer zwischen alten und neuen Bundesländern. Wie zwischen hier geborene Kinder von Migranten in 2. Generation.
Mit anderen Worten: die Willkommens- und Industriekultur in Deutschland sind nur Abbild der sich in Zeitraffer bewegenden sog. deutschen Leitkultur insgesamt. ies drückt sich ach in einem anderen Apsekt aus: der „german angst“ vor dem Europ und die Trauer um die ach so starke D-Mark. coque iphone Deutschland geht es ja angeblich gut, hört man allenthalben. coque iphone 2019 Zugleich hört man das „die Deutschen“ „den Griechen“ „ihren“ Euro nicht gönnen, verschweigt aber etwas das Panzerlieferung an Griechenland udnd das Spardiktatur gegneüber deisem und anderen Öändern der tatsächliche Garant dafür ist das es Deutschland etwas besser geht als allen anderne europäischen Ländern. Was man hier beobachten kann ist schlicht Umverteilung auf europäischer Ebene. Die einzigen die ovn dieser Verblödung profitieren sind Merkel, die an der Macht bleibt, und Anti-Euro-Parteien, wie der NPD oder AfD, die ihre ausgebaut haben. Erstaunglicherweise auf den Prozentwert, den die Durchdringung der BILT ausmacht.
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